Künstliche Intelligenz Freund oder Feind?
Eine Tagung an der Ruhr-Universität beleuchtet den Einfluss von KI-Anwendungen beim Lehren und Lernen von Fremdsprachen und im wissenschaftlichen Schreiben.
Die Ruhr-Universität veranstaltet am 2. Juni 2023 die Tagung „Friend or foe? 敵か味方か? (Teki ka Mikata ka?) Freund oder Feind? Ystävä vai viholli? KI-Anwendungen beim Lehren und Lernen von Fremdsprachen und im wissenschaftlichen Schreiben“. Zwei Einrichtungen der Ruhr-Universität richten die Tagung aus: das Zentrum für Fremdsprachenausbildung (ZFA) und das Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW). Sie findet ab 8.30 Uhr im Veranstaltungszentrum statt – im Rahmen des Projekts KI:edu.nrw.
Aufregung über ChatGPT
Große Aufregung herrscht in der breiten Öffentlichkeit seit kurzem über ChatGPT, einer der neuesten und spektakulärsten sprachgenerierenden KI-Anwendungen, die das Potenzial hat, das Schreiben, die Schreibproduktion, zu revolutionieren. Dabei haben KI-basierte Tools bereits seit längerem Einzug gehalten in die Forschung und Lehre der Hochschulen sowie in die Praktiken der Hochschulverwaltung. Die Diskussion über den Einsatz von Übersetzungstools wie DeepL und Google Translate oder Korrektur-Anwendungen wie Grammarly, LanguageTool oder DeepL Write ist längst entbrannt.
Programm der Tagung
Die Bochumer Tagung reagiert darauf zum einen mit zwei wissenschaftlichen Vorträgen: Prof. Dr. Josef van Genabith (Universität des Saarlandes) spricht zum Thema „Wie Neuronale Netze, Neuronale Maschinelle Übersetzung und ChatGPT funktionieren“ und Prof. Dr. Carolyn Blume (Technische Universität Dortmund) über „Der KI-gestützte Lehrende für das KI-gestützte Schreiben in der (fremd-)sprachlichen Bildung“. Angeboten werden zudem vier Workshops zu den Themen „Wissenschaftliches Schreiben in der Muttersprache“, „Schreiben auf Englisch und in anderen Fremdsprachen“, „KI-Anwendungen für Sprachlernende und -lehrende“ sowie „Akademische Integrität in Zeiten der Wende“.
Zum Abschluss findet die Paneldiskussion „KI-Anwendungen in der Fremdsprachenlehre und universitären Schreibdidaktik – wohin geht die Reise?“ statt. Dr. Astrid Reich, Leiterin des Zentrums für Fremdsprachenausbildung, moderiert sie. Es diskutieren:
- Prof. Rüdiger Breuer Ph.D., Fakultät für Ostasienwissenschaften der Ruhr-Universität Bochum
- Stefanie Haacke-Werron, Zentrum für Lehre und Lernen (ZLL) der Universität Bielefeld
- Dr. Peter Salden, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik der Ruhr-Universität Bochum und Gesamtprojektleitung KI:edu.nrw
- Dr. Peter Tischer, Leiter des Sprachenzentrums an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken
- Jasmin Uhlmann, Anglistik-Studentin an der Ruhr-Universität Bochum
Ausgebucht
Wie aktuell das Thema der Tagung ist, zeigen auch die Anmeldezahlen. Die verfügbaren 100 Plätze waren binnen kurzer Zeit vergriffen. „Die neuesten KI-Anwendungen haben das Potenzial, das wissenschaftliche Schreiben und das Lehren und Lernen von Fremdsprachen zu revolutionieren. Das spüren die jeweiligen Fachgemeinschaften. Schreibdidaktik, Fremdsprachenlehre und affine Personenkreise suchen zeitnah Information und Orientierung, möchten sich austauschen, um die eigene akademische Praxis vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen reflektieren und weiterentwickeln zu können.“, so die Einschätzung von Astrid Reich.