
RUB-Song
„Was würde ich ohne dich nur machen?“
Wie sich eine Liebeserklärung an die RUB anhört.
Hin- und hergerissen sind so manche Studierende, wenn sie an die RUB denken. Ist das Studium gut? Sind der Campus und die Gebäude schön? Adrian Bernhard hat unter seinem Künstlernamen Adriano Falchi ein Lied darüber geschrieben – genauer gesagt ein Liebeslied. Im Interview erzählt er, warum die RUB sein Herz zum Brennen gebracht hat.
Der Song hört sich nach einer Liebeserklärung an Ihre Uni an. Ist das so?
Es ist ein Gespräch zwischen Liebenden. Aber ich lasse ein wenig offen, wie die Beziehung aussieht. Es gibt schließlich auch ein paar kritische Töne, die sich auf die RUB oder das Bildungswesen im Allgemeinen beziehen.
Was genau?
Wir leben in einer Zeit, in der der Maßstab das Problem ist. Das ist auch an der Uni spürbar. Es ist ein riesiger Verwaltungsapparat, der für über 40.000 Studierende einfach notwendig ist. Unis waren, denke ich, einmal Institutionen, an denen es zum Beispiel mehr Kontakte zwischen Lehrenden und den Studierenden gab. An der RUB ist es sehr weitläufig. Die verschiedenen Bereiche sind sehr voneinander abgetrennt. Es wirkt wie eine Fabrik. Aber eine liebenswürdige Fabrik.
Die Sie im Song Ruby nennen.
Ja. Das ist ein englischer Vorname, der passt. Die RUB ist ja eher üppig und mehr eine vollere Rubensfrau. Aber nicht unattraktiv.
Der Blick von der Mensaterrasse oder die Wiese an der G-Reihe. Das ist liebenswert an der RUB.
Was ist denn das Liebenswürdige an ihr?
Es sind die Menschen. Und die schönen Orte, an denen man sich kurz aus dem Trubel rausstehlen kann. Der Blick von der Mensaterrasse oder die Wiese an der G-Reihe. Das ist liebenswert an der RUB. Sie bemüht sich, liebenswürdig zu sein.
Das ist auch Ihre ganz persönliche Sicht auf die RUB?
Nicht zwingend. Es gibt einige Punkte im Song, mit denen ich mich identifiziere. Andere nicht. Das Lied singt ein typischer Student an der RUB, wie ich ihn mir vorstelle.
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Welche Erfahrungen haben Sie im Song verarbeitet?
Die Idee zum Lied ist in einem Projekt vom Optionalbereich entstanden. Wir haben zusammen auch Eindrücke für den Song gesammelt. Zum Beispiel den, dass es in den Gebäuden der G-Reihe auf manchen Toiletten nicht mehr gut aussieht. Natürlich weiß ich, dass es viel Arbeit benötigt, so eine große Uni überhaupt instandzuhalten. Die Kritik des Songs liegt auch viel eher an dem distanzierten Verhältnis zwischen Einrichtung und Studierenden, das durch die bauliche Substanz entstehen kann.
Welche Songzeile würden Sie selbst denn eins zu eins auch so sagen?
Was würde ich ohne dich nur machen? Bochum ist so schrecklich grau.
Was steckt da drin?
Ich bin in Regensburg aufgewachsen, einer malerischen Stadt, an der Donau gelegen. Als ich nach Bochum gekommen bin, habe ich wenig Schönheit gefunden. Aber die Uni bietet mir die Möglichkeit, in meinem Orientalistik-Studium Arabisch zu lernen. Und das steckt in der Zeile drin. Dass ich in Bochum meine neue Leidenschaft Arabisch entdecken konnte. Mein Herz hat angefangen, dafür zu brennen.