Projekt IT-Sicherheit trifft auf Kunst
Der Medienkünstler Marco Barotti zieht als Erster in die Künstlerresidenz von CASA und Horst-Görtz-Institut ein.
Auf den ersten Blick wirken Kunst und IT-Sicherheit wie zwei vollkommen gegensätzliche Welten. Mitglieder des Exzellenzclusters CASA und des Horst-Görtz-Instituts für IT-Sicherheit (HGI) erkunden derzeit, wie die beiden Disziplinen sich gegenseitig bereichern können. Im Zuge der Künstlerresidenz „RE:SEARCHING IT SECURITY“ findet eine intensive Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Marco Barotti statt, durch welche ein interdisziplinäres Kunstwerk entstehen wird.
Digitale Gespräche und reale Besuche
Bereits im Dezember 2021 startete die Künstlerresidenz mit einem ersten gegenseitigen Kennenlernen in einem digitalen Kickoff-Workshop. Die eigentliche Residenzphase, also die Zeit des Austauschs, hat am 17. Januar 2022 begonnen. Über zwei Monate hinweg wird es nun digitale Gespräche, aber auch den ein oder anderen Besuch von Marco Barotti an der RUB geben.
In dieser Zeit sollen die Forschenden durch die Auseinandersetzung mit der Kunst einen neuen Blick auf ihre Arbeit erlangen, Bekanntes und Routiniertes hinterfragen und kreative Impulse für ihre Arbeit erhalten. Der Künstler wiederum erhält Einblicke in die vielfältigen Forschungsthemen, in Arbeitsräume und Versuchsaufbauten, und erfährt dabei, wie die Forschenden arbeiten und denken. Nach der Residenzphase wird Barotti ein Kunstwerk erstellen, dass den Betrachtenden einen neuen Blick auf das Thema IT-Sicherheit ermöglichen soll. Im April 2022 soll das fertige Kunstwerk der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Dass es danach auch direkt auf Reisen gehen wird, steht bereits fest: Seoul, Linz und Berlin gehören zu den Stationen des Kunstwerks.
Ausgewählt wurde Marco Barotti mit seinem Konzept „Apes“ bei einem Open Call. Zuvor hatten Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt ihre Konzepte eingereicht, um „Artist in Residence“ zu werden und mit CASA und HGI zusammenzuarbeiten. Die Forschenden entschieden sich schließlich für den in Berlin lebenden Medienkünstler. Er beschäftigt sich nicht nur intensiv mit dem Thema „Klang/Sound“, sondern auch mit dem Schaffen von „technischen Ökosystemen“, für die er mit Pflanzen und Tieren arbeitet oder sie technisch nachbildet. Seine Werke verfolgen das übergeordnete Ziel, für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf unseren Planeten zu sensibilisieren.
Neugierige Blicke in Arbeitsräume, Labore und Kellerräume
Zu seinem ersten Besuch kam Marco Barotti nun an die RUB, um den zentralen Ort der Forschung von CASA und HGI kennenzulernen und dabei neugierige Blicke in Arbeitsräume, Labore und Kellerräume mit spannenden Versuchsaufbauten zu werfen. Gemeinsam mit den Forschenden reflektierte er über Forschungsgebiete, Prozesse und Ziele, aber auch über Persönliches: Wo kommen dir die besten Ideen? Wie löst du Probleme? Was treibt dich an? Warum bist du auf der guten Seite? Wie würde die ideale Zukunft für dich aussehen? Durch jedes Gespräch fügt sich ein weiteres Puzzleteil hinzu, welches das entstehende Kunstwerk beeinflussen wird.