Newsportal - Ruhr-Universität Bochum
Darf Theologie sich Wissenschaft nennen?
Eine neu eingerichtete Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) will das jetzt untersuchen. Die Nachwuchsgruppe „Theologie als Wissenschaft?! – Naturalismus und Wissenschaftstheorie als Herausforderungen katholischer Theologie“ startet im Mai 2016 und ist auf fünf Jahre ausgelegt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Gruppe mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro.
Eine Zwischenevaluation, an deren Erfolg die Vergabe der Mittel für die letzten zwei Jahre gebunden ist, erfolgt nach drei Jahren. Die Forscher unter Leitung von Dr. Dr. Benedikt Göcke wollen der Frage nachgehen, ob es angebracht ist, dass die katholische Theologie den Status einer Wissenschaft besitzt. Obwohl dies gesellschaftspolitisch umstritten ist, analysiert die Theologie diese Frage oft nicht in ausreichendem Dialog mit Philosophie und Naturwissenschaft.
Ungewisse Zukunft
Von den Ergebnissen, die die Wissenschaftler in den nächsten fünf Jahren liefern wollen, hängt prinzipiell einiges ab, so Göcke: „Wenn sich zeigen lässt, dass katholische Theologie keine Wissenschaft ist, dann muss auch die Rolle der Theologie an der Universität neu überdacht werden. Theologische Fakultäten samt ihrer Abschlüsse liefen Gefahr, aus dem universitären Kanon ausgeschlossen zu werden.“
Anders sieht es im Fall einer positiven Bilanz aus: Dann müsse nach Göckes Verständnis geprüft werden, welche konfessionsgebundenen theologischen Fakultäten zusätzlich zu den bereits bestehenden Fakultäten an staatlichen Universitäten neu eröffnet werden sollten.
2. Mai 2016
15.47 Uhr