
Schule für alle Die größte Wissenslücke in den Bildungswissenschaften
Alle Kinder und Jugendlichen sollen mehr lernen. Aber sie lernen aufgrund ihrer individuellen Vielfalt sehr unterschiedlich – eine gesellschaftliche Herausforderung.
Eine zentrale Wissenslücke in der Schul- und Unterrichtsforschung besteht in der Bearbeitung der bereits im 17. Jahrhundert von Comenius formulierten Idee von Unterricht als „vollständige Kunst, alle Menschen alles zu lehren“.
Wenn auch von Comenius seinerzeit wohl anders gemeint, so bleiben Lösungen für diese Herausforderung in der heutigen Zeit nach wie vor akut: Die Heterogenität der schulischen Lerngruppen wird nicht zuletzt durch Inklusion, aber auch durch zunehmende Migration breiter. Ein immer größerer Anteil von Jugendlichen, Eltern und letztlich auch der Staat verbinden mit dem Schulbesuch den Erwerb einer Studienberechtigung. Mehr Menschen sollen mehr lernen.
Jedem Bildung ermöglichen
Die Bildungswissenschaft wird weiter erforschen, wie Einzelschulen organisiert, Lehrkräfte kompetent ausgebildet und Fachunterricht konkret gestaltet werden können. Ziel ist, dass individuelle Lernende mit unterschiedlichen kognitiven, sozialen, emotionalen Voraussetzungen im Unterricht ihren Fähigkeiten und ihrem Tempo entsprechende, anregende und anspruchsvolle Lernangebote vorfinden. So sollen sie sich zu selbstbestimmt, kompetent und solidarisch handelnden – gebildeten Menschen entwickeln.