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Die größte Wissenslücke in der Soziologie
Seit ihrer Gründung im späten 19. Jahrhundert fragt die Soziologie nach gesellschaftlicher Ordnung. Welche Rolle spielt dabei das Handeln des Individuums? Inwiefern orientiert es sich an anderen, an vorhandenen Strukturen, Traditionen und Wahrheiten? Welche Kräfte beschleunigen sozialen Wandel? Eine Reihe von Theoretikerinnen und Theoretikern haben versucht, diese Fragen in Bezug auf nationalstaatlich verfasste Gesellschaften zu beantworten.
Nun werden die nationalen Grenzen aber zunehmen durchlässiger. Das drängt uns, den Gesellschaftsbegriff kritisch zu überprüfen: Globalisierte Finanzmärkte und Warenflüsse, die stetig wachsende Mobilität von Wissen und natürlich von Menschen konfrontieren uns mit der Frage, ob wir heute nicht besser von der Existenz einer Weltgesellschaft ausgehen sollten. Folglich müssen wir ihre Eigenstrukturen berücksichtigen, wollen wir Antworten auf wichtige (welt-)gesellschaftliche Fragen wie Konfliktbewältigung, Energiesicherheit oder Klimawandel finden. Hier steht auch die Soziologie noch am Anfang.
5. Dezember 2016
09.06 Uhr