
Drei Fragen an Laurenz Wiskott Keine Angst vorm neugierigen Roboter
Der Neuroinformatiker Prof. Dr. Laurenz Wiskott arbeitet auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Er und sein Team entwickeln zum Beispiel neugierige Roboter, die eigenständig lernen.
Autonom lernende Roboter – das ist doch gruselig, oder?
Das Unbehagen gegenüber einem selbstlernenden System gewissermaßen ohne Kontrolle kann ich nachempfinden. Noch sind unsere Erfolge auf diesem Gebiet allerdings sehr bescheiden. Die gesellschaftliche Debatte ist natürlich trotzdem notwendig, und sie wird auch geführt. Forscher, die auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz arbeiten, haben sich zum Beispiel in einem offenen Brief zu bestimmten Dingen verpflichtet, unter anderem mit Blick auf autonome Waffensysteme.
Welche Anwendungen für autonome Roboter wären denn wünschenswert?
Viel versprechende Anwendungen sind zum Beispiel Serviceroboter für alte oder kranke Menschen. Oder Roboter, die in Gefahrenzonen eingesetzt werden können, wie bei Bränden oder radioaktiver Verseuchung. Auch in der Produktion könnten solche Robotersysteme sehr hilfreich sein.
Welche Aufgaben könnten sie übernehmen?
Industrieroboter, wie sie heute eingesetzt werden, sind tonnenschwer und lebensgefährlich, wenn sie einfach ihr Programm abspulen, auch wenn man sich ihnen nähert. Um sie herum ist daher immer eine Sperrzone. Könnten sie aber spüren, wenn sich ihnen ein Mensch nähert, und geschmeidiger agieren, können Mensch und Roboter besser zusammenarbeiten. Beispielsweise im Autoinnenausbau, der noch vielfach von Hand gemacht wird.