Seit mehr als 20 Jahren erforscht er die Welt der Düfte: Hanns Hatt
© RUB, Marquard

Pheromone Der Duftstoff Hedion beeinflusst menschliches Verhalten

Ob Menschen – so wie Tiere – über Pheromone kommunizieren, ist umstritten. Eine Studie von Riech- und Verhaltensforschern könnte der Diskussion neuen Antrieb geben.

Neue Ergebnisse legen nahe, dass der blumige Duftstoff Hedion menschliches Verhalten beeinflusst. In verhaltensökonomischen Laborstudien von Forschern der Universitäten Bern, Bochum und Köln verstärkte Hedion reziproke Verhaltensweisen nach dem Motto „Wie du mir, so ich dir“.

RUB-Forscher hatten Hedion zuvor als ersten Duft identifiziert, der einen menschlichen Pheromonrezeptor namens VN1R1 erregt. Dadurch wird eine Aktivierung einer Gehirnregion hervorgerufen, die an der Hormonsteuerung beteiligt ist.

Gleiches mit Gleichem vergelten

In den Experimenten reagierten Menschen unter dem Einfluss des Duftstoffs Hedion auf das Vertrauen anderer Personen mit erhöhter Vertrauenswürdigkeit. Verhielten sich die anderen Versuchsteilnehmer nicht kooperativ, neigten sie stärker dazu, diese dafür zu bestrafen.

Es ist umstritten, ob Menschen so wie Tiere über Pheromone kommunizieren. „Die Ergebnisse könnten ein Hinweis darauf sein, dass es auch bei Menschen eine Pheromonwirkung geben könnte, die sich vom klassischen Riechen unterscheidet“, sagt Prof. Dr. Dr. Dr. habil. Hanns Hatt, Zellphysiologe an der RUB.

Die neuen Ergebnisse zu Hedion berichtet er gemeinsam mit den Ökonomen Prof. Dr. Sebastian Berger, heute an der Universität Bern, und Prof. Dr. Axel Ockenfels von der Universität zu Köln in der Zeitschrift Frontiers in Behavioral Neuroscience.

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Von

Julia Weiler

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