Großprojekte im Infrastrukturbau sollen ab 2020 nur noch mit digitaler Unterstützung erfolgen.
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Projektabschluss Handlungsempfehlungen für digitales Planen und Bauen veröffentlicht

Das Bundesverkehrsministerium plant Milliardeninvestitionen in die deutsche Infrastruktur – sie sollen möglichst effizient genutzt werden.

Ab 2020 sollen in Deutschland alle neuen Bauprojekte des Bundesverkehrsministeriums von digitalen Methoden unterstützt werden, um besser planbar und effizienter realisierbar zu sein. Die Arbeitsgemeinschaft Infra-BIM unter Leitung der RUB hat die erste Phase des Stufenplans zur Einführung des digitalen Planens und Bauens begleitet und Handlungsempfehlungen für das weitere Vorgehen veröffentlicht. Diese basieren auf den Erkenntnissen aus vier Pilotprojekten, die mit dem sogenannten Building Information Modeling (BIM) umgesetzt und von 2015 bis 2018 wissenschaftlich analysiert wurden.

Eines der Pilotprojekte, das das Infra-BIM-Team begleitet: der Neubau der Auenbachtalbrücke der Bundesstraße 107 bei Chemnitz
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„Unsere wichtigste Erkenntnis war, dass die Anwendung von digitalen Methoden zur Planung und Ausführung im Infrastrukturbau schon heute möglich ist“, sagt Prof. Dr. Markus König, Leiter des RUB-Lehrstuhls für Informatik im Bauwesen. „Notwendig ist jedoch eine weitere Standardisierung der Abläufe, Informationsanforderungen und des Datenaustauschs.“

Erst virtuell, dann real bauen

In den Handlungsempfehlungen für das Bundesverkehrsministerium nennt das Projektteam auch weitere Aspekte wie die Aus- und Weiterbildung oder die Automatisierung von Bauprozessen.

Das geplante Bauwerk und seine Umgebung werden komplett als digitales Modell dargestellt. Das Building Information Modeling geht aber weit über solche Modelle hinaus.
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Ziel des Building Information Modeling ist es, Großprojekte zunächst virtuell durchzuspielen, bevor sie in der Realität umgesetzt werden. So können Kosten und Zeitbedarf realistisch kalkuliert und Projekte möglichst effizient realisiert werden. Die digitalen Methoden ermöglichen es, dass alle am Bau beteiligten Partner Informationen zu jeder Zeit transparent austauschen können.

Veröffentlicht

Donnerstag
16. August 2018
08:56 Uhr

Von

Julia Weiler

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