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Welche Rolle die Umwelt für kognitive Fähigkeiten spielt
Um kognitive Leistungen wie Lernen, Erinnern, Planen oder Wahrnehmen zu erbringen, braucht es nicht nur das Gehirn, sondern ein komplexes Zusammenspiel aus Körper, Umwelt und Gehirn. Mit dieser in der Wissenschaft relativ neuen Annahme beschäftigt sich das 2018 erschienene „Oxford Handbook of 4E Cognition“ auf knapp 1.000 Seiten.
Herausgegeben hat es der Bochumer Philosoph Prof. Dr. Albert Newen gemeinsam mit Prof. Dr. Shaun Gallagher, der im Rahmen eines Anneliese-Maier-Forschungspreises regelmäßiger Gast an der RUB ist, sowie Dr. Leon de Bruin, der von 2012 bis 2014 an der RUB tätig war. Das Lehrbuch mit aktuellem Forschungsüberblick für Neurowissenschaftler, Psychologen, Psychiater und Philosophen ist bei Oxford University Press erschienen.
Die Rolle der Umwelt
„Im Kern geht es um die Frage, welche Rolle die physische und soziale Umwelt für kognitive Fähigkeiten spielt, neben dem Gehirn und dem Körper“, erklärt Albert Newen. Dabei gehen die Forscher auch der Frage nach, wie neue Hilfsmittel kognitive Leistungen verändern. „Wenn ich mir die Telefonnummer eines Freundes nur noch mithilfe meines Smartphones merken kann, ist das Smartphone dann Hilfsmittel oder Bestandteil der Fähigkeit?“, gibt Newen ein Beispiel.
Mit solchen Fragen beschäftigt sich seit November 2016 auch das Graduiertenkolleg „Situated Cognition“, das am Bochumer Institut für Philosophie II und an der Universität Osnabrück angesiedelt ist. Mehrere Mitglieder des Graduiertenkollegs aus Bochum und Osnabrück haben Kapitel zu dem Lehrbuch beigesteuert und so die aktuellen Arbeiten in den Forschungsüberblick eingebracht.
9. November 2018
09.08 Uhr