Anjana Devi und Nils Boysen im Labor in Bochum
© RUB, Marquard

Chemie Durchsichtige Silberschichten

Die Schichten könnten Solarzellen und Leuchtdioden effizienter machen. Aber ihre Herstellung ist schwierig.

Hauchdünne transparente Silberschichten könnten helfen, effizientere Solarzellen und Leuchtdioden herzustellen. Mit herkömmlichen chemischen Verfahren gelang es bislang jedoch nicht, besonders dünne und reine Silberschichten zu produzieren. Das RUB-Team um Prof. Dr. Anjana Devi und Nils Boysen hat gemeinsam mit Kollegen aus Wuppertal ein neues Herstellungsverfahren entwickelt, das die Gruppe in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“, online vorab veröffentlicht am 27. September 2018, beschreibt.

Neue chemische Vorstufe

„Die Vorstufen für die Abscheidung von ultradünnen Silberschichten sind äußerst empfindlich gegenüber Luft und Licht“, erklärt Nils Boysen. Zwar lassen sie sich mit Fluor, Phosphor oder Sauerstoff stabilisieren, allerdings verunreinigen diese Elemente die Dünnschicht und die Produktionsgeräte.

Anjana Devi und Nils Boysen im Labor in Bochum
© RUB, Marquard

Die Wissenschaftler konzipierten nun eine chemische Silbervorstufe, die ohne die Stabilisierung mit Fluor, Phosphor oder Sauerstoff auskommt. Sie zeigten, dass sich mit der neuen Vorstufe Silberschichten von nur wenigen Atomdicken auf eine Elektrode auftragen lassen. Weil der Silberfilm so dünn ist, ist er durchsichtig.

„Da der Prozess bei Atmosphärendruck und niedrigen Temperaturen funktioniert, wären die Rahmenbedingungen für eine industrielle Fertigung günstig“, sagt Anjana Devi.

Veröffentlicht

Montag
12. November 2018
09:52 Uhr

Von

Julia Weiler

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