3D-Modell Die RUB im Zwergenformat
Der ganze Campus noch nicht einmal einen halben Millimeter breit – das lässt sich nur mit einem besonderen Verfahren realisieren.
Wer einmal an der RUB war, wird den Campus auf dieser Aufnahme sofort wiedererkennen. Es handelt sich hier aber nicht um ein gewöhnliches architektonisches Modell, sondern um die kleinste 3D-Version des Campus, die jemals erstellt wurde. Sie ist so klein, dass alle Gebäude zusammen auf den Zeiger einer Armbanduhr passen würden. Vom ID-Gebäude bis zum GC sind es nur ungefähr 250 Mikrometer.
„Wir haben sogar versucht, das Modell auf dem Zeiger einer Armbanduhr aufzubauen, aber der Untergrund war zu uneben, sodass die Gebäude abgestürzt sind“, erzählt Prof. Dr. Cemal Esen von den ersten Versuchen. Warum aber fertigt sein Team am Lehrstuhl für Laseranwendungstechnik einen Mini-Campus?
Vision: Nanomaschinen
Die Forscher arbeiten mit der sogenannten Zwei-Photonen-Polymerisation. Mit der Methode werden in einem Tropfen Fotolack bestimmte Stellen belichtet, wodurch winzige feste Strukturen entstehen. Vorlage dafür ist ein Computermodell. Cemal Esens Team testet, was mit dem Verfahren alles möglich ist und wie sich die so hergestellten Zwergenbauteile zu größeren Strukturen zusammensetzen lassen. Die Vision: Nanomaschinen. Bei den Machbarkeitstests greifen die Wissenschaftler aber auch mal auf Objekte aus dem Alltag zurück – so entstand die Idee für das Campusmodell.
„Das Computermodell für die Mini-RUB hat ein Student mit großem Engagement im Rahmen einer Projektarbeit entwickelt“, sagt Esen. Doktorand Gordon Zyla gelang es dann, den virtuellen Campus in ein echtes Modell umzusetzen. Es ist so klein, dass man die Details mit bloßem Auge nicht ausmachen kann; das Bild entstand unter dem Elektronenmikroskop.