Arbeitsmedizin RUB-Institut bekommt eine zentrale Biobank
Blut, Urin und Gewebeproben werden für die arbeitsmedizinische Forschung bei bis zu minus 185 Grad Celsius gelagert. Dafür fließen 2 Millionen Euro in die Biobank.
Die Umbauarbeiten für ein hochmodernes, modulares Kryolager haben schon begonnen. Über 2 Millionen Bioproben können hier ab Sommer 2019 bei bis zu minus 185 Grad Celsius in flüssigem Stickstoff lagern.
Bislang wurden am Institut für Prävention und Arbeitsmedizin (IPA) Biomaterialsammlungen im Rahmen von Forschungsprojekten dezentral gelagert und verwaltet. Mit dem neuen System wird dies zukünftig zentral nach modernsten Sicherheits- und Qualitätsstandards erfolgen. Allein in das neue Kryolager fließen 2019 rund 2 Millionen Euro.
Datenschutzkonzept international publiziert
Damit Proben und Daten sicher sind und auch für zukünftige wissenschaftliche Fragestellungen zur Verfügung stehen, bedarf es eines ausgeklügelten Datenschutzkonzepts. Antje Müller und weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IPA haben daher ein zweistufiges Datenschutzkonzept für Biobanken mit menschlichen Probensammlungen entwickelt und in der Zeitschrift „Biopreservation and Biobanking“ veröffentlicht.
„Im Rahmen der nachhaltigen Weiterentwicklung der IPA-Biobank standen wir zum einen vor der großen Herausforderung, eine illegale Zuordnung der Proben zur Identität der Spendenden faktisch unmöglich zu machen. Gleichzeitig soll aber eine Vielzahl von klinischen, medizinischen und berufsbezogenen Daten bereitgestellt werden. Nur so kann die Bedeutung der Probensammlungen für spätere Forschungsfragestellungen und für den zukünftigen Austausch von Daten und Biomaterial mit anderen Biobanken erhalten werden“, erklärt Antje Müller.
In den kommenden Jahren wird die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung noch weitere rund 8 Millionen Euro in den Aufbau der IPA-Biobank investieren.