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Sicherheitslücken in PDF-Verschlüsselung
Verschlüsselte PDF-Dokumente sollen eine vertrauliche Übermittlung von Daten ermöglichen. Forscher der RUB und der Fachhochschule (FH) Münster zeigten jedoch, dass Angreifer die Dokumente trotz Verschlüsselung so manipulieren können, dass sie sich den lesbaren Inhalt vom Opfer zuschicken lassen können. Die IT-Experten testeten 27 verbreitete PDF-Reader für Windows, Mac-OS und Linux, die alle verwundbar waren, unter anderem die gängigen Anwendungen Adobe Acrobat und Foxit. Die Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler am 30. September 2019 online.
Schwachstellen behoben
Da die Sicherheitslücken weit verbreitet waren, meldeten die Wissenschaftler sie im Mai 2019 dem Computer Emergency Response Team des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik. Die Gruppe um Prof. Dr. Jörg Schwenk vom Bochumer Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit half, gemeinsam mit Fabian Ising und Prof. Dr. Sebastian Schinzel vom Institut für Gesellschaft und Digitales der FH Münster, die Schwachstellen zu schließen.
PDF-Verschlüsselung kommt in vielen Bereichen zum Einsatz, um vertrauliche Dokumente sicher über das Netz auszutauschen. Einige medizinische IT-Systeme und -Geräte sind in der Lage, beispielsweise die Gesundheitsakten der Patienten als PDF zu verschlüsseln und zu übertragen. Netzwerkfähige Drucker und Scanner bieten ebenfalls PDF-Verschlüsselung an, um eingescannte Dokumente zu schützen. In der Industrie werden teils auch E-Mails als verschlüsselte PDF-Dokumente verschickt, wenn andere Verschlüsselungsmethoden nicht möglich sind.
Software-Update empfohlen
Eine Übersicht über die betroffenen Anwendungen stellen die Forscher auf ihrer Webseite bereit. Sie raten alle Nutzerinnen und Nutzern von PDF-Readern zu überprüfen, ob sie die vom Angriff betroffene oder eine ältere Version installiert haben. Falls ja, sollten sie ein Software-Update durchführen, sofern verfügbar, oder den Softwareanbieter kontaktieren.
30. September 2019
09.12 Uhr