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Vereinfachtes Syntheseverfahren spart Energie und Kosten
Parfüms, Schmierstoffe und pharmazeutische Wirkstoffe haben eins gemeinsam: Für ihre Herstellung sind besondere chemische Ausgangsstoffe erforderlich, die Adipate. Und diese waren bislang schwer herzustellen. In der internationalen Top-Zeitschrift „Science“ beschreiben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun einen neuen einfacheren Syntheseweg. An der Veröffentlichung beteiligt war auch Prof. Dr. Robert Franke vom RUB-Lehrstuhl für Theoretische Chemie, der zugleich Leiter einer Forschungsgruppe bei Evonik Performance Materials ist. Die Ergebnisse sind am 20. Dezember 2019 online erschienen.
Adipate werden aus der chemischen Substanz 1,3-Butadien hergestellt. Durch Anhängen von Carbonylgruppen, also Verbindungen aus einem Kohlenstoff- und einem Sauerstoffatom, entstehen Adipate, von denen jährlich mehrere Millionen Tonnen produziert werden. Mit einem neuen Katalysator gelang es den Forschern unter Leitung des Leibniz-Instituts für Katalyse in Rostock, den komplizierten mehrstufigen Syntheseweg auf einen Schritt zu reduzieren. Das könnte Kosten und Energie sparen sowie die Freisetzung von Stickoxiden als Nebenprodukten verhindern.
Ji Yang, Jiawang Liu, Helfried Neumann, Robert Franke, Ralf Jackstell, Matthias Beller: Direct synthesis of adipic acid esters via palladium-catalyzed carbonylation of 1,3-dienes, in: Science, 2019, DOI: 10.1126/science.aaz1293
6. Januar 2020
12.48 Uhr