Zum runden Geburtstag wurde dieses Bild der Großen Magellanschen Wolke veröffentlicht, das das Hubble-Weltraum-Teleskop aufgenommen hat. Die hellen Sterne in der Region sind mehr als 30-mal schwerer als die Sonne. © Space Telescope Science Institute

Astronomie Jumbosterne zum 30. Geburtstag

Das Jubiläumsfoto des Hubble-Weltraum-Teleskops gewährt einen Blick in unsere Nachbargalaxie.

Am 24. April 1990 – vor genau 30 Jahren – wurde das Hubble-Weltraum-Teleskop mit dem Space Shuttle Discovery in den Weltraum gebracht. Einen Tag später wurde es aus dem Shuttle gehoben und fliegt seitdem in einem Erdorbit von etwa 550 Kilometern Höhe.

Zum 30. Geburtstag veröffentlicht das Space Telescope Science Institute ein Bild, das eine Region in unserer Nachbargalaxie, der Großen Magellanschen Wolke, zeigt.

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Das zeigt das Bild

Zu sehen sind im Zentrum ein junger Sternhaufen mit massereichen Sternen. Seine astronomische Benennung ist NGC2014. Er ist umgeben von Gas, rötlich im Bild, das durch die Sterne zum Leuchten angeregt wird. Einige Gebiete im Gas erscheinen im Bild weiß-bläulich, hier ist das Gas heißer als in den roten Regionen.

Das Gebiet rechts unterhalb des Sternhaufens, das wie voller Blasen erscheint, erhielt seine Struktur, nachdem hier ein massereicher Stern am Ende seines Lebens als Supernova explodiert ist und nun einen Supernova-Überrest bildet.

Sehr auffällig erscheint links unten im Bild eine bläuliche Blase, die im Zentrum einen auffälligen Stern beherbergt. Der Zentralstern heißt Br 48 und ist ein massereicher Stern in der sogenannten Wolf-Rayet-Phase, der letzten kurzen Entwicklungsphase seines Lebens. Dieser Stern kann jederzeit als Supernova explodieren. Die Blase um den Stern ist ein Wolf-Rayet-Nebel (NGC2020) und besteht aus altem Sternmaterial, das während des Lebens von Br 48 stetig durch den Sternwind abgegeben wurde. Da Wolf-Rayet-Sterne sehr heiß sind, heizt er stark das ihn umgebende Material, das hier wieder bläulich erscheint.

Die Autorinnen

Prof. Dr. Susanne Hüttemeister ist außerplanmäßige Professorin am Astronomischen Institut der RUB und hauptamtlich Direktorin des Planetariums Bochum.

Privatdozentin Dr. Kerstin Weis ist ebenfalls am Astronomischen Institut des RUB tätig. Ihr Forschungsgebiet sind massereiche Sterne und ihre Nebel wie die auf diesem Bild. Sie hat den im Bild sichtbaren Wolf-Rayet-Nebel um Br 48 erforscht und in einer Publikation beschrieben. Sie wird auch das neue Bild für ihre Forschung analysieren.

Angeklickt

Das Bild ist in voller Auflösung auf der Webseite des Space-Teleskops zugänglich.

Veröffentlicht

Freitag
24. April 2020
14:14 Uhr

Von

Susanne Hüttemeister
Kerstin Weis

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