Erste Ergebnisse von umfangreichen Proben haben Bleiwerte weit unterhalb des Grenzwerts ergeben. Nur in der I-Reihe darf das Wasser noch nicht zum Trinken genutzt werden. © RUB, Marquard

Projektstart Citizen Science zur Wasserqualität auf dem letzten Meter

Zwischen Hausanschluss und Wasserhahn kann dem Trinkwasser noch so einiges passieren. Wie sich seine Qualität dabei verändert, untersuchen Bochumerinnen und Bochumer selbst.

Sauberes Trinkwasser gehört zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Bei uns sieht es dabei gut aus: Das Trinkwasser ist einwandfrei, zumindest bis es ins Haus kommt. Was danach passiert in Rohren, Filtern, Armaturen, weiß man nicht. Diese letzten Meter bis zum Wasserhahn nimmt das bürgerwissenschaftliche Projekt „CS:iDrop®“ unter die Lupe. Bochumer Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen mitzumachen. Das Projekt, das von Prof. Dr. Katrin Sommer, Inhaberin des Lehrstuhls für Didaktik der Chemie der RUB, und Prof. Dr. Joachim Wirth, Inhaber des Lehrstuhls für Lehr-Lernforschung der RUB, koordiniert wird, wird für vier Jahre vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 600.000 Euro gefördert.

Blei, Kupfer, Eisen, Nickel, Nitrit

Der Zustand von Rohren, Armaturen und Filtern in Haushalten, durch die das Leitungswasser fließen muss, hat großen Einfluss auf dessen Qualität. So können Blei, Kupfer, Eisen und Nickel ins Trinkwasser gelangen und gesundheitsschädliche Wirkung entfalten. Ob und wieviel dieser Metalle ins Wasser gelangt, hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab, etwa von der Temperatur des Wassers, seinem pH-Wert und seiner Härte. Darüber hinaus spielen Nitrat und Nitrit im Trinkwasser eine Rolle: Bei verzinkten Leitungen kann eine Reaktion von Nitrat zu Nitrit erfolgen.

Katrin Sommer und Joachim Wirth im zukünftigen Messlokal - coronakonform mit Plexiglas zwischen den Arbeitsplätzen im Labor. © RUB, Marquard

Um herauszufinden, welche Qualität das Trinkwasser im Glas hat und wie sich diese von seiner Qualität an der Übergabestelle ins Haus unterscheidet, stattet das Projektteam die Bürgerwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit einem Analysekoffer aus. So können sie ihr Wasser direkt zu Hause ein erstes Mal untersuchen. Außerdem sind Messlokale zum gemeinsamen Messen dieser Wasserproben geplant. Neben der Qualität des Wassers steht auch die Kommunikation darüber im Fokus des Projekts, dessen Titel für „Citizen Science: investigation of Drinking-water of and by the public” steht.

Zu diesem Zweck nutzt das Team eine Open-Access-Plattform zum Austausch der ermittelten Daten zur Wasserqualität. Mit einer eigens konzipierten App können die Bürgerinnen und Bürger ihre Daten direkt in die Plattform einstellen, die für jedermann zugänglich ist. In gemeinsamen Veranstaltungen können Bürgerinnen und Bürger und die Expertinnen und Experten der Kooperationspartner miteinander über die Wasserqualität ins Gespräch kommen.

Mitmachen

Das Projekt ist soeben erst bewilligt worden, und noch können Bürgerinnen und Bürger sich nicht beteiligen. Sobald die Möglichkeit zum Mitmachen besteht, rufen wir mit einer neuen Meldung dazu auf.

Veröffentlicht

Montag
25. Januar 2021
09:30 Uhr

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