Materialwissenschaft Neue metallische Werkstoffe
Wer oder was steht im Forschungsalltag unter Druck? Bei Sebastian Weber ist es Wasserstoff. Was das für die Werkstoffe bedeutet, die mit dem Wasserstoff in Berührung kommen, erklärt er in unserer Serie.
In gasförmigen Wasserstoff (H2) werden große Hoffnungen hinsichtlich einer Wasserstoffökonomie, vor allem im Mobilitätsbereich, gesetzt, um auf diese Weise einen Weg der De-Karbonisierung zu beschreiten.
Eine Möglichkeit, H2 zu speichern und in Fahrzeugen zu transportieren, besteht darin, den Druck auf bis zu 800 bar zu erhöhen. Die meisten metallischen Konstruktionswerkstoffe, die unter Belastung in Kontakt mit diesem Druckwasserstoff treten, zeigen dabei unerwünschte Versprödungseffekte, ihre mechanischen Eigenschaften verschlechtern sich. Technisch etablierte Lösungen sind vergleichsweise teuer und bauen auf metallischen Elementen auf, die teilweise mit hohen CO2-Footprints und Kosten verbunden sind. Finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft forsche ich mit meinem Team am Lehrstuhl Werkstofftechnik daher an den Grundlagen der Entwicklung neuer metallischer Werkstoffe, die sich für die Anwendung unter Druckwasserstoff eignen und dennoch ressourcenleicht und billiger in der Herstellung sind.