„Zukünftig werden Katalyse-, Plasma- und Reaktionstechnikexperten Hand in Hand arbeiten“, meint Prof. Dr. Martin Muhler. © Damian Gorczany

Technische Chemie Plasmageneratoren steuern katalytische Prozesse

Wie Plasmen in Zukunft voraussichtlich chemische Reaktionen beeinflussen werden, erläutert Martin Muhler vom Lehrstuhl für Technische Chemie.

In zehn Jahren werden Forschende die Wechselwirkungen zwischen Katalysatoren, die bei chemischen Reaktionen die Geschwindigkeit beeinflussen, und Plasmen verstanden haben. Dies ermöglicht, bei Atmosphärendruck das Plasma so anzuregen, dass seine Eigenschaften die Reaktionen auf der Katalysatoroberfläche gezielt beschleunigen. Auf diese Weise werden Chemiker nicht nur den Umsatz der Ausgangsstoffe erhöhen, sondern auch deren Anteil, der zum gewünschten Produkt umgewandelt wird.

Die Vision ist somit, dass Plasmageneratoren katalytische Prozesse steuern. Es werden neue kompakte Plasma-Katalysator-Module entstehen, durch die große Gasströme bei geringem Druckabfall fließen können. Dies ermöglicht, Abgasströme zu reinigen und andere wichtige industrielle Reaktionen durchzuführen. Damit die Module ressourcensparend arbeiten, müssen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen noch ihre Energieeffizienz erhöhen. Zukünftig werden Katalyse-, Plasma- und Reaktionstechnikexperten Hand in Hand arbeiten, um die Plasma-Katalysator-Module zu entwickeln. Computergestützte Plasma-, Geschwindigkeits- und Strömungssimulationen werden helfen, sie zu optimieren.

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Veröffentlicht

Dienstag
10. August 2021
09:14 Uhr

Von

Martin Muhler

Dieser Artikel ist am 1. September 2021 in Rubin Angewandte Plasmaforschung 2021 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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