Serie Mehr als dicke Bücher
Das online zugängliche Wörterbuch zu Friedrich Heinrich Jacobi enthält über 100 Begriffe aus dem Denken und Schaffen des Philosophen.
© RUB, Marquard

Geisteswissenschaften Online-Wörterbuch veröffentlicht

Ein neues Kompendium erklärt Begriffe aus dem Denken und Schaffen des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi. Zu den Herausgebenden zählt auch eine Forscherin der Ruhr-Universität.

Freiheit, Aufklärung, Salto mortale oder auch Wissenschaft: Über 100 Begriffe aus dem Denken und Schaffen des bedeutenden Philosophen, Dichters, Schriftstellers und Wirtschaftsreformers Friedrich Heinrich Jacobi haben 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und der Welt innerhalb von vier Jahren zusammengetragen – auch Forschende der Ruhr-Universität waren maßgeblich daran beteiligt. Kürzlich wurde das Online-Wörterbuch von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig veröffentlicht. Zu den Herausgeber*innen zählt neben Prof. Dr. Stefan Schick von der Universität Leipzig und Dr. Oliver Koch von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig auch die Bochumer Wissenschaftlerin Prof. Dr. Birgit Sandkaulen, die das Projekt initiiert hat.

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Das ausschließlich online zugängliche Wörterbuch ist kostenlos verfügbar und wird stetig ergänzt.

„Unser Wörterbuch erläutert Begriffe Jacobis anhand ihrer Verwendung innerhalb seines Werks sowie im Kontext der zentralen philosophischen und politischen Auseinandersetzungen der Epoche um 1800. Es ist vornehmlich als Arbeitsinstrument für Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen gedacht, die sich mit seinem Werk und Fragestellungen der Zeit befassen“, erklärt die Philosophin der Ruhr-Universität.

Friedrich Heinrich Jacobi

Friedrich Heinrich Jacobi (1743 bis 1819) gehörte zu den bedeutendsten Gestalten der klassischen deutschen Philosophie. Umfassend belesen und im regen Austausch mit intellektuellen Persönlichkeiten seiner Zeit, war Jacobi kein Philosoph einer speziellen Schule, sondern „Philosoph von Profession“. Als weltgewandter Homme de lettres entwickelte er sein Haus in Pempelfort zu einem bedeutenden geistigen Zentrum. Jacobi hinterließ neben dem eigenen Werk eines der bedeutendsten Korrespondenz-Corpora der Epoche.

Die Beiträge berühren dabei die Philosophie, die Literaturwissenschaft, die Religionswissenschaft, die politische Ökonomie und die Kultur- und Gesellschaftswissenschaften. Die textliche Grundlage für das Wörterbuch bilden die gesamte Korrespondenz Jacobis, seine philosophischen und literarischen Schriften sowie seine philosophischen Notizbücher – „Denkbücher“ genannt.

400 Beiträge geplant

Seit 2019 arbeiten über 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an dem Wörterbuch mit. Nach und nach soll es weiter ergänzt werden. Bis 2027 werden insgesamt 400 Beiträge erwartet. Zudem sind weitere Funktionen geplant: Dazu gehört eine bibliografische Datenbank für die Ausgaben und Übersetzungen der Werke Jacobis sowie die wissenschaftliche Sekundärliteratur über Jacobi, zu der Autorinnen und Autoren eingeladen sind, ihre wissenschaftlichen Publikationen ab 2022 zu melden.

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Das Wörterbuch ist ein Modul des Forschungsvorhabens „Friedrich Heinrich Jacobi: Briefwechsel. Text – Kommentar – Wörterbuch Online“, das seit 2013 vom Forschungszentrum für Klassische Deutsche Philosophie der Ruhr-Universität geleitet wird.

Veröffentlicht

Mittwoch
10. Januar 2024
09:33 Uhr

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