Martina Havenith-Newen (im rosa Blazer) mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Zweiter von links) in der Fishbowl-Diskussion © Yvonne Kasper

Regionale Transformation „Wir haben die besten Spieler“

Wie regionale Transformation gelingen kann, besprechen Politik, Wissenschaft und Industrie auf der Jahrestagung „Regionale Transformation Gestalten“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Essen.

Am 16. September 2024 fand die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz organisierte 2. Jahrestagung „Regionale Transformation Gestalten“ in Essen statt. In der Podiumsdiskussion mit dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck präsentierte Prof. Dr. Martina Havenith, wie durch exzellente Forschung und das Überwinden von Grenzen eine Region geprägt und gestaltet werden kann.

Nicht nur auf die Risiken schauen

In ihrer Rolle als Inhaberin des Lehrstuhls für physikalische Chemie der Ruhr-Universität Bochum sowie als Sprecherin des Exzellenzclusters Ruhr Explores Solvation (RESOLV) war Martina Havenith eingeladen, an der Diskussionsrunde mit dem Bundesminister teilzunehmen. Unter dem Themenpunkt „Erfolgsgeschichten der Transformation“ erklärte sie, wie es zu der Erfolgsgeschichte der Exzellenzinitiative im Ruhrgebiet kam. „Ich habe gelernt, nicht immer nur auf die Risiken zu schauen. Gute Ideen muss man einfach ausprobieren“, antwortet Martina Havenith auf die Frage, wie sehr Transformation auch Risikobereitschaft brauche.

„Entgegen der damaligen Einschätzungen haben wir einen Exzellenzcluster einwerben können. Damit haben wir das Ruhrgebiet zusammengebracht. Nur dadurch, dass die Grenzen zwischen den einzelnen Universitäten überwunden wurden, sind wir heute so stark wie die internationale Konkurrenz“, erzählt Martina Havenith. Es wurden innovative Strukturen entwickelt, die es ermöglichen, die besten internationalen Forschenden zu rekrutieren. Ein weiterer wichtiger Punkt sei die Zusammenarbeit mit dem Industriestandort NRW. NRW ist Standort für internationale Chemieunternehmen mit insgesamt 90.000 Arbeitsplätzen. „Wir haben in NRW die besten Spieler, die jetzt lernen müssen, zusammen zu spielen, um gemeinsam kreative Wege der Transformation zu gehen.“

Orte für Begegnungen

Für eine erfolgreiche Transformation müssten Industrie und Wissenschaft zusammenarbeiten wie die Stürmer und Verteidiger in einer Fußballmannschaft. RESOLV treibt die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie aktiv voran, um wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die Anwendung zu bringen und so Lösungen für diverse gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Mit RESOLV wurde ein Ort geschafften, der als Keimzelle der Transformation des Ruhrgebiets gesehen werden kann.

Bundesminister Habeck sprach ebenfalls über die zentrale Rolle von Orten, die es ermöglichen, Menschen zusammenzubringen. „Es müssen wieder mehr Räume geschaffen werden, wo Menschen sich physisch begegnen können“, sagt er. Eine seiner wichtigsten Erkenntnisse aus den Gesprächen auf dieser Konferenz sei es, dass es für effektiven Austausch physische Räume benötigt, welche Menschen unterschiedlicher Hintergründe zusammenbringt. Dies ermögliche einen Austausch, welcher durch digitale Angebote kaum erreicht werden könne.

Über die Jahrestagung „Regionale Transformation Gestalten“

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz richtet diese Konferenz aus, um einen systematischen und interdisziplinären Austausch von Erfahrungen zum Thema „regionale Transformationsprozesse“ zu ermöglichen. Neben zahlreichen hochkarätigen Rednerinnen und Rednern, unter anderem Bundesminister Robert Habeck, gab es Podiumsdiskussionen und eine Vielzahl von Workshops zu verschiedenen Themen der Regionalentwicklung. Hinzu kommen Exkursionen zu unterschiedlichen aktuellen Praxisbeispielen regionaler Transformation. In Bochum wird das Innovationsquartier MARK 51°7 besucht.
 

Veröffentlicht

Dienstag
17. September 2024
12:36 Uhr

Von

Yvonne Kasper

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