Endlich konnte das Semesterkonzert wieder in guter Tradition stattfinden: mit Preisverleihungen vorneweg. Chor und Orchester sangen und spielten anschließend vor vollem Haus.
Ausgesprochen gut besucht war das Semesterkonzert am 6. Juli 2023 im Audimax – was vor allem deshalb bemerkenswert ist, weil das Wetter an diesem Abend nahezu perfekt war. Für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher kein Grund, sich den kulturellen Genuss von Felix Mendelssohn Bartholdys „Elias“ entgehen zu lassen.
Unter Leitung von Nikolaus Müller waren Chor und Orchester der Ruhr-Universität zu hören. Unterstützt wurden die Ensembles von Andreas Scheibner (Bass) als Elias, Inga Balzer-Wolf (Sopran), Annekathrin Laabs (Alt) und Christoph Pfaller (Tenor).
In guter Tradition – und erstmals seit der Pandemie wieder – wurden vor dem Konzert Preise an Studierende für deren herausragende Abschlussarbeiten verliehen: der Rotary-Preis, der Ruth- und Gert-Massenberg-Preis sowie die Preise der Gesellschaft der Freunde (GdF) „Heinrich Kost“, „Wilhelm Hollenberg“ und „Klaus Marquardt“. Unsere Bildergalerie zeigt die Preisträgerinnen und Preisträger:
Gustavo Tenório Brito de Barros (Mitte) hat den Rotary-Preis Bochum Hellweg erhalten, überreicht vom Rotary-Präsidenten Prof. Dr. Volkmar Nicolas (rechts) und von Rektor Prof. Dr. Martin Paul.
Der GdF-Preis Dr. Heinrich Kost ist an Dr. Patrick Staubach verliehen worden. Prof. Dr. Ulf Eysel (rechts) und Birgit Fischer von der GdF haben den Preis überreicht.
Weitere Informationen zu den prämierten Arbeiten finden sich hier:
Rotary-Preis Bochum Hellweg
Gustavo Tenório Brito de Barros
Titel der Arbeit: Simulation and Indoor Positioning System of UAVs in ROS2
In der Masterarbeit wurde ein System entwickelt und implementiert, das die Simulation und präzise Positionierung von Drohnen in Innenräumen ermöglicht. Die Ergebnisse der Arbeit konzentrieren sich auf die erreichte Fluggenauigkeit, die Latenzzeit und die Stabilität der Kommunikation. Darüber hinaus bietet das System die Möglichkeit einer zukünftigen Verbindung und Kommunikation mit anderen Robotern und Sensoren.
GdF-Preis Dr. Klaus Marquardt
Dr. Tim Kutta
Titel der Arbeit: Pivotal goodness-of-fit measures in functional data analysis
Einfache statistische Modelle sind für Nutzer verständlich, können aber inadäquat sein, weil sie die Wirklichkeit zu stark simplifizieren. In dieser Arbeit werden statistische Tests vorgestellt, die überprüfen, ob ein einfaches Modell sich approximativ mit den Daten vereinbaren lässt. Als Anwendung werden diverse Modelle für deutsche Wetterdaten betrachtet.
GdF-Preis Dr. Heinrich Kost
Dr. Patrick Staubach
Titel der Arbeit: Contributions to the nu-merical modelling of pile installation processes and high-cyclic loading of soils
Im Rahmen der Dissertation hat Patrick Staubach neue Methoden zur Simulation von Pfahlgründungen entwickelt. Durch die Entwicklungen können bei Gründungen von Offshore Windenergieanlagen bis zu 20 Prozent der Kosten eingespart werden. Im Hinblick auf den geplanten Ausbau der Windenergie in Deutschland sind damit Einsparungen in Milliardenhöhe möglich. Die Entwicklungen wurden in einem frei verfügbaren Programm umgesetzt, welches bereits von der Industrie zur Bemessung der Gründungen eingesetzt wird.
GdF-Preis Wilhelm Hollenberg
Dr. Julia Habermann*
Titel der Arbeit: Partnerinnentötungen vor Gericht. Eine Urteilsanalyse zur gerichtlichen Sanktionierung von vorsätzlichen, vollendeten Partnerinnentötungen als Form des Femizids im Vergleich zu anderen vorsätzlichen, vollendeten Tötungsdelikten in Deutschland
Durchschnittlich jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren aktuellen oder ehemaligen Partner getötet. Julia Habermann untersuchte anhand von Verurteilungen von insgesamt 472 Tätern, inwiefern Täter einer Partnerinnentötung milder sanktioniert werden als Täter, die eine andere Person als die Partnerin getötet haben. Sie zeigt auf, dass bislang Macht- und Besitzansprüche sowie vorausgegangene Gewalt zu wenig in den Urteilen berücksichtigt werden.
*Anmerkung: Da die Preisträgerin nicht anwesend sein konnte, gibt es in der Bilderstrecke oben kein Foto von ihr. Der Preis wurde in Abwesenheit verliehen.
Ruth Massenberg Preis I (Dr. Anna Frank)
Dr. Anna Frank
Titel der Arbeit: Molekulare Charakterisierung und Optimierung von Photosystemen I-basierten Biohybridsystemen für die In-Vitro-Katalyse
Im Zentrum der Arbeit stand „Photosystem I“ – das ist ein KernProteinkomplex aus der Photosynthese und die natürliche molekulare „SolarZelle“ von Pflanzen und Algen. Es setzt die Energie von Sonnenlicht zunächst in energiereiche Elektronen um, die später in Biomasse umgewandelt werden, und schafft damit die Grundlage allen Lebens. In der Doktorarbeit entwickelte Anna Frank Systeme, um auf Grundlage von diesem Photosystem I Elektrizität zu erzeugen sowie relevante Chemikalien wie zum Beispiel Wasserstoff auf eine nachhaltige Art und Weise herzustellen.
Ruth Massenberg Preis II (Dr. Andreas Rutz)
Dr. Andreas Rutz
Titel der Arbeit: Bestimmungsfaktoren für einen reversiblen O2-Schutzmechanismus in der [FeFe]-Hydrogenase CbA5H aus Clostridium beijerinckii
In der Dissertation ging es um die Untersuchung von biologischen Wasserstoffkatalysatoren aus Mikroorganismen. Dabei wurde ein neuartiger, molekularer Schutzmechanismus gegen die extreme Sauerstoffempfindlichkeit dieser Enzyme entdeckt, wodurch eine biotechnologische Anwendung in den Fokus rückt.
Gerd Massenberg Preis
Dr. Nils Surkamp
Titel der Arbeit: Diodenlasersysteme für Anwendung in Terahertztechnologie und Zwei-Photonen-Polymerisation
Im Rahmen der Arbeit hat sich Nils Surkamp mit dem Einsatz von Diodenlasern in den Bereichen Terahertztechnologie, welche zum Beispiel zur Materialanalyse verwendet wird, und der Zwei-Photonen-Polymerisation, welche eine Form des Mikro-3D Drucks darstellt, befasst. Durch den Einsatz von Diodenlasern in
diesen Bereichen können deutlich kleinere und kostengünstigere Systeme entwickelt werden als dies bisher der Fall ist.
Das Stück
Rauschende Chöre und emotionsgeladene Arien – Felix Mendelssohns letztes chorsinfonisches Werk „Elias“ vereinigt hochdramatische Szenen, epische Klangwelten und lyrische Momente miteinander und ist eines der beliebtesten Werke seiner Gattung sowohl beim Publikum wie auch den Ausführenden. Erzählt wird die Geschichte des alttestamentarischen Propheten Elias, der für seinen Glauben kämpft.