
Hans-Kilian-Preis Ein Grenzgänger wird ausgezeichnet
Er hat klassische psychologische Fragen neu gestellt und sie aus kulturpsychologischer Sicht beleuchtet. Für diesen Perspektivwechsel wird Jaan Valsiner nun belohnt.
Der renommierte Hans-Kilian-Preis geht 2017 an Prof. Dr. Jaan Valsiner. Der dänische Kulturpsychologe erhielt den mit 80.000 Euro dotierten Preis zur Erforschung und Förderung der metakulturellen Humanisation am 28. April im Veranstaltungszentrum der RUB. An der Bochumer Fakultät für Sozialwissenschaft wird der von der Köhler-Stiftung ausgelobte Preis koordiniert.
Jaan Valsiner, Inhaber der Niels-Bohr-Professur am Centre for Cultural Psychology der Aalborg Universität in Dänemark, promovierte an der estländischen Universität Tartu und lehrte viele Jahre lang in den USA. Er zählt zu den weltweit führenden Vertretern der Kulturpsychologie, zu deren internationaler Ausstrahlung und Etablierung er erheblich beigetragen hat.
Ansätze aus Europa und Amerika integriert
In einer beeindruckenden Zahl von Publikationen und internationalen Kooperationen hat er gezeigt, wie klassische psychologische Fragen in kulturpsychologischer Perspektive neu gestellt und bearbeitet werden können. Seinen biografischen Grenzgängen entsprechend integriert er dabei auf innovative, wegweisende Art und Weise ost- und westeuropäische sowie amerikanische Ansätze aus Philosophie, Semiotik, Sozialanthropologie, Psychoanalyse und Geschichte.