Ihre Freude am Lesen gibt sie gern an Kinder weiter: Caroline Schuttkowski © RUB, Marquard

Ehrenamt Kindern die Freude am Lesen schenken

Auf ihre Stunde in der Grundschule freut Caroline Schuttkowski sich jede Woche. Ihr Ehrenamt möchte sie vor allem auch Studierenden ans Herz legen.

Caroline Schuttkowski liebt Bücher seit ihrer Kindheit. Ihre Freude daran gibt sie heute an Grundschülerinnen und -schüler weiter, die Probleme beim Lesen haben. Neben ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Germanistischen Institut der RUB engagiert sie sich im gemeinnützigen Verein „Mentor Bochum“, der Leselernhilfe für Kinder anbietet.

Warum engagieren Sie sich bei der Leselernhilfe im Verein Mentor Bochum?
Neben der Tätigkeit an der RUB wollte ich etwas mit Kindern machen. Ich arbeite in der Sprachdidaktik und beschäftige mich dort zufälligerweise auch mit Leseförderung. Deswegen war es naheliegend, wenn auch nicht ausschlaggebend dafür, dass ich mich für ein Engagement bei Mentor Bochum entschieden habe. Ich freue mich jede Woche darauf und erfahre sehr viel Dankbarkeit.

Seit wann sind Sie dabei?
Seit zweieinhalb Jahren. Seither arbeite ich mit einem kleinen Mädchen in der Grundschule zusammen. Früher habe ich zusätzlich noch weitere Kinder betreut.

Das hatte sie vorher nie getan.

Was war Ihr bislang schönstes Erlebnis?
Als ich die Rückmeldung bekommen habe, dass sich die Schülerin, die ich aktuell betreue, zum ersten Mal alleine im Unterricht gemeldet und etwas vorgelesen hat. Das hatte sie vorher nie getan.

Wie viel Zeit nimmt das Ehrenamt in Anspruch?
Im Moment ist es nur eine Stunde pro Woche. Wir arbeiten nach dem Eins-zu-eins-Prinzip. Jedes Kind hat einen festen Mentor oder eine feste Mentorin. Diese Person kommt einmal pro Woche für 45 bis 60 Minuten in die Schule.

Wie sehen diese Treffen aus?
Es ist ein gesunder Mix aus allem. Die Kinder lesen, ich lese, wir machen Übungen. Meistens bringen die Kinder ein Buch aus der Klassenbibliothek mit, ich habe oft eine Kinderzeitschrift dabei. Man muss nicht immer mit einem einzelnen Buch arbeiten. Gerade wenn ein Kind keinen Spaß am Lesen hat, muss man die Motivation spielerisch wecken, zum Beispiel mit einem Leserätsel oder Wortspielen. Am Ende lese ich eigentlich immer zehn Minuten vor, damit die Kinder ein bisschen entspannen können.

Was ist dabei für Sie die größte Herausforderung?
Wenn schon nach fünf Minuten die Aufmerksamkeit des Kindes weg ist, ist es eine Herausforderung, da noch einmal anzudocken und die Stunde so zu füllen, dass das Kind auch etwas mitnimmt.

Was war denn Ihr Lieblingsbuch als Kind?
Madita von Astrid Lindgren. Das habe ich verschlungen. Zum Vorlesen habe ich es natürlich auch schon mitgebracht. Ich habe einen Fundus an Büchern aus meiner Kindheit, die ich aufbewahrt habe und bei der Leselernhilfe nutze.

Ein gutes Buch abends muss immer wieder sein.

Was lesen Sie heute gerne?
Ich habe durch den Berufsalltag nicht mehr ganz so viel Zeit dafür wie früher. Ein gutes Buch abends muss aber immer wieder sein. Ich mag vor allem Historisches, aber entdecke auch gern Neues.

Was wünschen Sie dem Verein Mentor Bochum für seine Zukunft?
Zahlreiche weitere Mentoren, die mit Kindern zusammenarbeiten wollen und die diese Freude und Dankbarkeit zurückbekommen wollen, wie ich sie auch erfahre. Im Prinzip kann jeder mitarbeiten.  Viele Mütter und Rentner sind im Verein aktiv, aber auch Studierende sind gern gesehen – wer auf Lehramt studiert, kann sogar sehr davon profitieren.

Mitmachen

Ein interessantes Ehrenamt, ein außergewöhnlicher Nebenjob oder ein spannendes Hobby: Wir wollen wissen, wer die Menschen sind, die über den RUB-Campus laufen. Was machen sie, wenn sie nicht an der Uni arbeiten, studieren, lehren und lernen? Interesse, dabei zu sein? Einfach eine E-Mail an die Redaktion schreiben. Wir freuen uns!

Unveröffentlicht

Von

Julia Weiler

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