Informatik Energiehunger mit Software bändigen
Der Energiehunger von Computersystemen steigt weiterhin stark an. Timo Hönig forscht an energiebewusster Systemsoftware, um den Energiebedarf zu reduzieren.
Wenn es mit der Digitalisierung so weitergeht, dann ist energiebewusste Systemsoftware für effiziente Computersysteme notwendig. Nicht erst seit dem Wirbel um künstliche Intelligenz und Blockchain rückt der Energiebedarf von Computersystemen in den Fokus. Erste digitale Computer wie der Zuse Z3 des Pioniers Konrad Zuse konnten mit ihrem hohen Energiebedarf und der daraus resultierenden Abwärme bereits ungewollt Heizungsanlagen der Entwicklungslabore entlasten. Im Gegensatz zu heute waren zu diesem Zeitpunkt allerdings noch keine hochkomplexen Softwarestrukturen etabliert.
Eine einzelne Suchanfrage im Internet, das Ansehen einer Netflix-Folge in 4K-Auflösung oder auch nur die Meldung über den Empfang einer E-Mail – stets erledigen komplexe Softwaresysteme die Aufgaben der digitalen Gesellschaften, was nur unter Einsatz elektrischer Energie möglich ist. Um Aufgaben möglichst energieeffizient abzubilden und durchzuführen, ist ein energiebewusstes Arbeiten zukünftiger Systeme erforderlich: Das bedeutet, die Software-Aktivitäten und ihre geschätzten Folgen hinsichtlich des Energiebedarfs der jeweiligen digitalen Hardware-Infrastruktur zu beurteilen. Dabei unterstützt maßgeblich energiebewusste Systemsoftware – dieser kommt für den Fortschritt der Digitalisierung eine immer zentralere Rolle zu.