Serie Mehr als dicke Bücher
Reinhold Glei untersucht, wofür die lateinische Sprache im 17. bis 19. Jahrhundert eingesetzt wurde. © Damian Gorczany

Interview Die Schlüsselrolle des Lateinischen

Reinhold Glei möchte verstehen, wie Übersetzung in Antike, Mittelalter und Neuzeit funktioniert.

Prof. Dr. Reinhold F. Glei besetzt am Seminar für Klassische Philologie den Lehrstuhl für Lateinische Philologie, insbesondere lateinische Literatur der klassischen Epoche.

Was meinen Forschungsalltag prägt:
Mein Forschungsalltag ist zurzeit – neben dem Schreiben von Drittmittelanträgen – geprägt vom Studium lateinischer Texte, die aus anderen Sprachen übersetzt sind, vor allem aus dem Griechischen, dem Arabischen und aus weiteren alten Sprachen.

Wozu das gut ist:
Wir können verstehen, wie Übersetzung in Antike, Mittelalter und Neuzeit funktioniert und welche Schlüsselrolle dabei das Lateinische gespielt hat. Es kann uns helfen, auch heutige Übersetzungsprozesse zu optimieren.

Das für mich ärgerlichste Vorurteil über Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftler ...
... ist, dass sie (zu) wenig von den Naturwissenschaften verstehen. Daran sind allerdings die „Geistis“ oft selbst schuld, da es oft als chic gilt, seine Ahnungslosigkeit in Mathematik, Physik und so weiter zu betonen.

In 15 Jahren werden die Geisteswissenschaften ...
… nur dann ihre Bedeutung behalten beziehungsweise wiedergewinnen können, wenn sie sich viel stärker als sprachenübergreifende Disziplinen verstehen. Das Schlagwort lautet: Nicht nur Arten-, sondern auch Sprachenvielfalt.

Veröffentlicht

Freitag
25. Juni 2021
09:09 Uhr

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