Zurück im Hörsaal: Peter Löcher, Dr. Martin Czorny-Rütten, Maria Vollendorf-Löcher, Joachim Berger-Uelsberg (von links). Nicht im Bild: Manfred Baldschus © RUB, Marquard

Jubiläum Reise in die Vergangenheit

Hörsaal und Q-West statt Sektempfang und Torte: Eine Gruppe ehemaliger Studierender wählte einen ungewöhnlichen Weg, den 70. Geburtstag ihres Freundes Peter Löcher zu feiern. 

Die Ruhr-Universität, zu den Studienzeiten der Gruppe noch eine junge Universität in den 70er-Jahren, spielte eine bedeutende Rolle im Leben der Alumni, die sich während ihres hochschulpolitischen Engagements kennenlernten. Im Interview erzählt Joachim Berger-Uelsberg, warum er die Uni als Ort für die Geburtstagsfeier seines Freundes ausgewählt hat. 

Die Ruhr-Universität war für fast ein Jahrzehnt unser Lebensmittelpunkt.


Joachim Berger, RUB Alumnus

Wie erinnern Sie sich an die Ruhr-Universität und den Campus aus den 70er-Jahren?
Die RUB war damals noch in ihrer Entwicklungsphase, teilweise im Bau, und galt als Vorreiterin für die Entwicklung von Campus-Universitäten in Nordrhein-Westfalen. Sowohl Professorinnen und Professoren als auch Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiter und Nicht-Wissenschaftler spürten die innovative Atmosphäre. Die damals vorhandene paritätische Selbstverwaltung sorgte für ein bemerkenswertes Gefühl der Solidarität. Im Anschluss an die 68er-Bewegung entstanden an den Universitäten neue liberale politische Konzepte, die sich von den dogmatischen linken Gruppen abgrenzten. Wir waren aktiv im Sozialliberalen Hochschulverband (SLH), entwickelten Grundlagen, druckten und verteilten Flugblätter, klebten Plakate, gaben Zeitungen heraus, führten Wahlkämpfe und waren in verschiedenen Gremien und Kommissionen der universitären Selbstverwaltung tätig. Wir organisierten Feste, unterstützten die „Heimbar“ im Studentenwohnheim und fanden Freunde fürs Leben. Die Ruhr-Universität war für fast ein Jahrzehnt unser Lebensmittelpunkt.

Aus welchen Studiengängen kommen Sie?
Das Geburtstagskind hat Germanistik und insbesondere Pädagogik studiert. Die anderen von uns repräsentieren die Fachbereiche Rechtswissenschaft, Medizin und Linguistik.

Warum haben Sie sich entschieden, den Geburtstag an der Ruhr-Universität zu feiern?
Das wertvollste Geschenk im fortgeschrittenen Alter ist die gemeinsame Zeit. Wenn Ort, Zeit und gemeinsame Erinnerungen sich überschneiden, blättern wir zusammen in einem Bilderbuch unseres Lebens und schaffen gleichzeitig neue Erinnerungen in der Gegenwart. Die RUB war der Ort, an dem unsere Lebenswege eine Zeit lang eng miteinander verbunden waren, und diese Verbundenheit besteht bis heute, denn es war eine Zeit intensiver Erlebnisse

Ein Studium ist keine reine Berufsausbildung. An der Hochschule erhalten wir die Möglichkeit, die Welt, die Gesellschaft und unsere Existenz tiefer zu erforschen und zu verstehen.


Joachim Berger, RUB Alumnus

Was würden Sie den heutigen Studierenden gerne mit auf den Weg geben?
Ein Studium ist keine reine Berufsausbildung. An der Hochschule erhalten wir die Möglichkeit, die Welt, die Gesellschaft und unsere Existenz tiefer zu erforschen und zu verstehen. Wer diesem Ziel folgt, entwickelt nicht nur sein Wissen, sondern auch seine Persönlichkeit und sein Profil. Dies führt dazu, dass man als Freund, Partner und Mitmensch geschätzt wird.

Kontakt

Die Veranstaltung wurde vom Alumni-Service der RUB organisiert: Direkter Draht per Mail.

Veröffentlicht

Dienstag
17. September 2024
08:42 Uhr

Teilen