Nachgefragt Auf dem Weg zu einer Nachhaltigkeitsstrategie
Überall ploppt das Thema Nachhaltigkeit auf. Die Ruhr-Universität entwickelt dafür eine umfassende Strategie. Timo Klünder erläutert den Stand der Dinge und das Ziel.
Die Ruhr-Universität befindet sich auf dem Weg, bis 2030 ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Eine entscheidende Etappe ist die Entwicklung und Implementierung einer Nachhaltigkeitsstrategie. Dr. Timo Klünder, seit Herbst 2022 Programmkoordinator Sustainable RUB 2030, erklärt, was das für jede einzelne und jeden einzelnen an der Universität bedeutet.
Warum bedarf die Ruhr-Universität einer expliziten Nachhaltigkeitsstrategie?
Der Leitsatz des Netzwerks HochN „Keine Nachhaltigkeit ohne Hochschulen – keine Hochschulen ohne Nachhaltige Entwicklung“ ist intuitiv verständlich. Diese Wechselbeziehung ergibt sich in erster Linie aus der gesellschaftlichen Vorbildfunktion staatlicher Hochschulen. Als wissenschaftliche Institution, als Bildungseinrichtung für nachfolgende Generationen, als Arbeitgeberin und als Partnerin bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft in der Stadt Bochum und der Region Ruhr sind wir uns dieser gesellschaftlichen Vorbildfunktion bewusst.
Als Universität sind wir eine Werkstatt der Zukunft.
Es geht uns darum, nicht nur ein abstraktes Bewusstsein für Verantwortung zu haben, sondern auch eine gezielte Planung zu betreiben und wirkungsvolle Maßnahmen umzusetzen. Als Universität sind wir eine Werkstatt der Zukunft. Die RUB ist offen, leidenschaftlich und inspirierend, fördert Zusammenarbeit ihrer Mitglieder und Partner. Wir sind bodenständig und gleichzeitig mutig, modern und zukunftsweisend. Die Nachhaltigkeitsstrategie wird von diesem Geist getragen.
Wen betrifft die Strategie und was bedeutet sie für mich?
Diese Strategie soll den Mitgliedern der Ruhr-Universität nicht als Bürde auferlegt werden, sondern vor allem vorhandene Kräfte und Ressourcen bündeln und die Akteurinnen und Akteure der RUB zusammenbringen. In den Handlungsfeldern Forschung, Lehre, Transfer, Organisation, Kommunikation und Community werden zahlreiche strategische Ziele und Maßnahmen formuliert, sodass mittelbar jedes Mitglied der universitären Gemeinschaft Fortschritte spüren wird. Sei es die Einführung des Nachhaltigkeitszertifikats in der Lehre, die Reduktion der Treibhausgasemissionen in der Organisation oder eine transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Kommunikation – die Strategie ist ein facettenreiches Bündel von kurz- und langfristigen Maßnahmen auf vielen verschiedenen Ebenen.
Wer entwickelt die Strategie und wann wird sie veröffentlicht?
Die Nachhaltigkeitsstrategie wird vom Rektorat verabschiedet. Die Task Force Nachhaltigkeit ist das zentrale Beratungsgremium. Aus dem intensiven Austausch mit der universitären Gemeinschaft, Treffen der Denkfabrik Nachhaltigkeit, Gesprächsrunden des Rektorats mit Initiativen und der Expertise unserer Verwaltung, den Mitgliedern der Task Force Nachhaltigkeit sowie unseres Nachhaltigkeitsbeauftragten geht die Strategie hervor. Ihre Veröffentlichung ist in der Nachhaltigkeitswoche vom 16. bis zum 20. Oktober 2023 geplant. Wir gehen im Entwicklungsprozess sehr offen und transparent mit den Inhalten um. Der Arbeitsstand der Strategie wurde im vergangenen April und Mai in Workshops der Denkfabrik Nachhaltigkeit diskutiert. Alle Hochschulangehörigen sind eingeladen, sich auch weiterhin an diesem Prozess zu beteiligen.