Ukraine Unterstützung für Hochschulen in der Ukraine
Das Projekt DniPRONrw der Universitätsallianz Ruhr wird ab 2025 mit 100.000 Euro vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft gefördert.
Rund 400 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kyjiw liegt die Oblast Dnipropetrowsk. Die ukrainische Partnerregion des Landes NRW hat, wie die ganze Ukraine, seit 1.000 Tagen mit den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs zu kämpfen. Mit einem Antrag zur Unterstützung der dortigen Hochschulen und ihrer Lehrenden hat sich die Universitätsallianz Ruhr unter Leitung von Prof. Dr. Björn Rothstein vom Germanistischen Institut der Ruhr-Universität und Elena Resch vom UA Ruhr-Verbindungsbüro Osteuropa/Zentralasien beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft um die Förderung des Projektes „DniPRONrw“ beworben.
Am 18. November 2024 gab NRW-Ministerin Ina Brandes im Rahmen der Ukraine-Konferenz bekannt, das Projekt ab 2025 mit rund 100.000 Euro zu fördern. „Nordrhein-Westfalen steht an der Seite der Ukraine! […] Die Universitätsallianz Ruhr hat unter der Federführung der Ruhr-Universität Bochum eine Plattform entwickelt, durch die Wissenschaftler und Studierende in der Ukraine auf Lehrinhalte und Materialen zugreifen können. So verbessern wir ganz praktisch den Alltag der Universitäten und Forschungseinrichtungen vor Ort“, so Brandes.
Ein Beitrag zum Wiederaufbau
„Hochschulen spielen als Kern eines funktionierenden Bildungs- und Forschungssystems eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau und bei der Entwicklung der Ukraine. Gemeinsam mit unseren Partnern in der Universitätsallianz Ruhr wollen wir einen zukunftsgerichteten und nachhaltigen Beitrag zum Erhalt und Ausbau der akademischen Potenziale der Ukraine leisten und aktiv beim Wiederaufbau des Wissenschaftssystems unterstützen“, sagt die Prorektorin für Lehre und Studium der Ruhr-Universität, Prof. Dr. Kornelia Freitag.
Mit DniPRONrw möchte die Universitätsallianz Ruhr konkret dazu beitragen, Lehrangebote und Strukturen an Hochschulen in der Region Dnipro wiederaufzubauen. „Wir werden Schulungs- und Lehrangebote beisteuern, um die Lücken, die durch den kriegsbedingten Personalausfall entstanden sind, zu schließen und so die Lehrkräfte an ukrainischen Universitäten zu entlasten“, so Björn Rothstein.
Das Projekt DniPRONrw
Im Projekt DniPRONrw erhalten die ukrainischen Lehrenden Zugang zu digital verfügbaren Kursen der beteiligten UA-Ruhr-Partneruniversitäten, können diese nutzen und weiterentwickeln; ihre Studierenden können sich als digitale Gasthörerinnen und Gasthörer Kurse der UA Ruhr für ihr Studium anrechnen lassen. Gemeinsam mit den ukrainischen Partnern soll diskutiert werden, wie sich KI und Freeware zur Unterstützung der Lehre einsetzen lassen. Auch der Austausch digitaler Lehrveranstaltungen innerhalb der teilnehmenden ukrainischen Universitäten soll gefördert werden.
Auf bestehende Netzwerke zurückgreifen
Dass die UA Ruhr durch ihre slawistische und historische Osteuropaforschung und -lehre sowie das UA Ruhr-Verbindungsbüro für Osteuropa/Zentralasien bereits über ausgewiesene Expertise und Erfahrung in der akademischen Zusammenarbeit mit Osteuropa, insbesondere mit der Ukraine, verfügt, kommt dem Vorhaben zugute.
„DniPRONrw kann auf etablierte deutsch-ukrainische Netzwerke – wie die Partnerschaft Donezk-Winniza-Essen-Bochum, die Kooperationsprojekte Interkulturelles Deutschlernen und -lehren oder Ukraine-Peer (up!), Lehrkräftefortbildungen durch digi-Fellowships oder auch die Zusammenarbeit mit dem Ukrainischen Deutschlehrer- und Germanistenverband zurückgreifen“, weiß die Leiterin des Liaison Office Osteuropa/Zentralasien Elena Resch. Die Förderung des Projektes DniPRONrw ist daher nicht nur ein Anreiz, bei der Unterstützung der Ukrainehilfe nicht nachzulassen, sondern zugleich eine Anerkennung für das beispielhafte Engagement der Ruhr-Universität und ihrer UA-Ruhr-Partner.