Kunstgeschichte Stephanie Marchal forscht über Kunstkritik
Die Wissenschaftlerin beschäftigt sich darüber hinaus mit Selbstdarstellungen und Porträts.
Seit August 2020 hat Prof. Dr. Stephanie Marchal die „Professur für Kunstgeschichte mit Schwerpunkt in der Kunstkritik und den Bildkünsten der Moderne“ inne. Marchal arbeitet bereits seit 2014 am Kunstgeschichtlichen Institut der RUB: zunächst als Akademische Rätin, ab 2015 als Lichtenberg-Juniorprofessorin, gefördert von der Volkswagen-Stiftung. Die Juniorprofessur wurde nun im Rahmen eines Tenure-Track-Verfahrens in eine Professur auf Lebenszeit umgewandelt.
Sozialgeschichte der Kunst
In Forschung und Lehre setzt Stephanie Marchal verschiedene Schwerpunkte. „Ich beschäftige mich zum einen mit französischer und deutscher Malerei und Skulptur des 19. und 20. Jahrhunderts, hier vor allem mit Künstlerselbstdarstellungen und Porträts“, sagt sie. Die Sozialgeschichte der Kunst und ihrer Institutionen sowie das Thema Kunstkritik stehen ebenfalls in ihrem Fokus. „Vor allem die Kunstkritik möchte ich weiter ausbauen“, so die Wissenschaftlerin.
Sie arbeitet eng mit den kulturellen Institutionen im Umfeld der RUB zusammen, beispielsweise mit Situation Kunst. Realisiert werden konnte dadurch unter anderem die Ausstellung „Günter Fruhtrunk. Aus der Reihe“, die Anfang 2019 im Kubus von Situation Kunst gezeigt wurde. Konzipiert wurde die Ausstellung in einem Seminar von Stephanie Marchal von Studierenden des Kunstgeschichtlichen Instituts.
Studentische Tagung im Dezember
Die Kunsthistorikerin und ihre Studierenden sind auch an einem großen Projekt im Wintersemester 2020/2021 beteiligt. Im Dezember findet an der RUB die studentische Tagung „Schaffende Hände“ statt. „Mit diesem Titel zitieren wir eine Dokumentarfilmreihe aus den Zwanzigerjahren“, erläutert Marchal. „Darin werden berühmte Künstler dieser Zeit wie Pablo Picasso, Otto Dix oder Max Beckmann bei ihrer Arbeit gezeigt.“
Die studentische Tagung mit externen Gästen wird im Rahmen eines größeren Forschungsvorhabens realisiert, an dem zurzeit das gesamte Institut forscht: „Work matters“. Im Fokus dieses neuen Forschungsschwerpunkts stehen die Wechselverhältnisse von künstlerischer Produktion und außerkünstlerischer Arbeit. Obwohl Arbeiten in der Tradition der modernen westlichen Gesellschaften als Inbegriff menschlicher Tätigkeit verstanden wird, ist dieser Zusammenhang in der Kunstwissenschaft bisher wenig untersucht.