Rechtswissenschaft Beiträge zu Infektionsschutzrecht, Triage-Frage und Impfreihenfolge
In der Pandemie den Überblick behalten: An neuen Standard- und systematischen Werken sind Bochumer Rechtswissenschaftler beteiligt.
Sie sind „so wichtig wie noch nie“, „hochaktuell“ und „von zentraler Bedeutung“, werben die Verlage – und in der sich weiter verstärkenden Coronapandemie ist das sicherlich nicht übertrieben. Mehrere rechtswissenschaftliche Standard- und Überblickswerke sind vor Kurzem neu erschienen oder werden neu aufgelegt. An ihnen sind Prof. Dr. Stefan Huster und Dr. Andrea Kießling vom Institut für Sozial- und Gesundheitsrecht der Ruhr-Universität Bochum (RUB) maßgeblich beteiligt. Die Expertise des Institutsdirektors und der Bochumer Forscherin ist derzeit gefragter denn je.
Die Werke im Überblick:
Handbuch Infektionsschutzrecht
Durch die Covid-19-Pandemie ist das Infektionsschutzrecht urplötzlich ins Zentrum des Interesses gerückt. Bevölkerung und Wirtschaft sehen sich behördlichen Maßnahmen von bisher nicht erreichter Tragweite und Intensität ausgesetzt. Kernbereiche des Rechts sind davon betroffen. Das systematische Werk verschafft einen kompletten Überblick und zeigt die wichtigen Zusammenhänge auf.
Kommentar zum Infektionsschutzgesetz
Rechtsgrundlage vieler Maßnahmen in der Coronapandemie sind die Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes mit seinen jüngsten Änderungen und Ergänzungen. Anfang 2020 in der beginnenden Krise ist der Kommentar als Neuerscheinung von Grund auf neu konzipiert und geschrieben worden. Voraussichtlich im Mai erscheint die zweite Auflage. Der Kommentar erläutert die Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes wissenschaftlich präzise und praxisgerecht.
Triage in der Pandemie
In einer Pandemie, wie Covid-19 sie ausgelöst hat, kann es dazu kommen, dass nicht alle Erkrankten intensivmedizinisch behandelt werden können. Das erfordert Regeln, die Rechtssicherheit bei unvermeidbaren Auswahlentscheidungen geben. Die Prämissen, wie diese Regeln zu setzen sind, sind jedoch alles andere als eindeutig. Der Sammelband bietet unterschiedlichen Positionen ein Forum und analysiert strittige Argumente.
Beitrag zur Impfreihenfolge
Alle Hoffnungen zur Überwindung der Coronapandemie richten sich auf das Impfen. Aber noch ist der Impfstoff knapp, und es muss entschieden werden, wie priorisiert wird. Bedarf es dafür einer gesetzlichen Grundlage? Und welche politischen Debatten müssten hierzu geführt werden? Diese Fragen diskutiert Stefan Huster in der E-Paperreihe „Demokratie im Ausnahmezustand. Wie verändert die Coronakrise Recht, Politik und Gesellschaft?“ in seinem aktuellen Beitrag.
Die Reihe wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegeben. Das Paper „Bedarf es für die Festlegung der Impfreihenfolge einer gesetzlichen Grundlage?“ steht ab sofort kostenlos zum Download im Internet.