Künstliche Intelligenz hilft, den eigenen Blick zu schärfen – zum Beispiel für die richtigen Entscheidungen im Studien- und Karriereverlauf. © Roberto Schirdewahn

Transfer Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung

Aus dem internationalen Projekt „Karriere 4.0“ ist eine Lernplattform entstanden. Nach positiver Evaluation soll sie nun für den Hochschulbereich ausgebaut werden.

Forschende der Ruhr-Universität Bochum (RUB) wollen eine erfolgreich entwickelte und etablierte Lernplattform für Jugendliche jetzt auch für den Hochschulbereich adaptieren. Was bei Jugendlichen in der beruflichen Orientierung funktioniert, nämlich unternehmerisches Denken und Handeln sowie digitale Kompetenzen zu fördern, das kann genauso hilfreich sein bei der Studienorientierung, Studienwahl und vor allem im Studienverlauf. Künstliche Intelligenz (KI) in der Hochschulbildung soll helfen, an den neuralgischen Punkten eines Studiums die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das Institut für Arbeitswissenschaft der RUB will dafür ein europäisches Forschungskonsortium gründen.

Lernplattform stößt auf große Akzeptanz

Das künftige Projekt KI in der Hochschulbildung wird aus einem internationalen Forschungsteam hervorgehen. Gefördert von der Europäischen Union ist in dem Projekt „Karriere 4.0“ die Lernplattform für unternehmerisches Denken und Handeln bei Jugendlichen entstanden, die seit gut einem Jahr in den sechs EU-Ländern Bulgarien, Ungarn, Spanien, Griechenland, Italien und Deutschland eingesetzt wird. Bei den Nutzerinnen und Nutzern stößt die Lernplattform einschließlich des begleitenden agilen Lernkonzepts auf große Akzeptanz, das hat eine Zwischenevaluation ergeben. In Deutschland ist Prof. Dr. Martin Kröll vom Institut für Arbeitswissenschaft der RUB beteiligt. Unter seiner Federführung sollen die positiven Ergebnisse und Erfahrungen aus dem EU-Projekt in Zukunft auch für den Hochschulbereich nutzbar gemacht werden.

Gelerntes auf den Hochschulbereich übertragen

„Die Lernplattform basiert auf Best-Practice aus verschiedenen Ländern und bietet einen großen Mehrwert zur beruflichen Aus- und Weiterbildung und Berufsorientierung auf europäischer Ebene. Was wir in diesem Projekt gelernt haben, übertragen wir jetzt auf den Bildungsbereich, insbesondere auf ein Hochschulstudium, und entwickeln die Plattform weiter“, sagt Kröll. „Durch den Einsatz von IT- und KI-Tools sollen die Potenziale der Lernplattform künftig ausgebaut werden. Dabei geht es insbesondere um agile Lernmethoden, Learning Analytics, adaptive Lernsysteme sowie intelligente Empfehlungssysteme.“

Auftakt zu mehr

Die Zwischenergebnisse aus dem EU-Projekt Karriere 4.0 wurden Ende Januar 2022 auf einer Tagung an der RUB vorgestellt. Das Institut für Arbeitswissenschaft hat die digitale Konferenz mit Expertinnen und Experten aus neun verschiedenen EU-Ländern veranstaltet. Sie diente unter anderem dem Ziel, ein europäisches Netzwerk auf dem Gebiet der „Digitalisierung in der beruflichen Bildung" und „Entrepreneurship Education" aufzubauen sowie ein neues Forschungskonsortium für gemeinsame künftige Forschungsanträge zu etablieren. Auf dieser Basis und mit den internationalen Partnern soll auch das Projekt KI in der Hochschulbildung weiter vorangebracht werden.

Pressekontakt

Prof. Dr. Martin Kröll
Institut für Arbeitswissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 23293
E-Mail: martin.kroell@rub.de

Veröffentlicht

Donnerstag
07. April 2022
10:58 Uhr

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