Das Training hilft unter anderem, die kleinen Freuden des Alltags besser wahrzunehmen.
© RUB, Kramer

Psychologie Förderung des psychischen Wohlbefindens an einem Tag

Die Coronasituation drückt vielen Menschen auf die Stimmung. Psychologinnen und Psychologen der RUB wollen herausfinden, ob Online-Gruppentrainings helfen können, das psychische Wohlbefinden zu verbessern.

Ob sich das psychische Wohlbefinden bei gesunden Menschen mit einem eintägigen Online-Gruppentraining verbessern lässt, will ein Team vom Lehrstuhl Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum herausfinden. Ein Team aus Studierenden und Psychologinnen und Psychologen um Svenja Schaumburg sucht 150 Freiwillige im Alter ab 18 Jahren, die an einem kostenlosen Training teilnehmen. Interessierte können sich ab sofort unter der E-Mail-Adresse fbz-positive-psychologie@rub.de anmelden. Weitere Informationen finden sich online.

Ein Teil der Probandinnen und Probanden absolviert ein Online-Großgruppentraining am 6. Februar 2021 und füllt davor und danach einige Fragebögen zum psychischen Wohlbefinden aus. Eine zweite Gruppe soll die Fragebögen zu den gleichen Zeitpunkten ausfüllen wie die erste Gruppe, bestreitet das Gruppentraining aber erst im August 2021. Der Vergleich der Gruppen gibt den Forschern Aufschluss darüber, ob eventuelle Veränderungen im psychischen Wohlbefinden mit dem Training zusammenhängen oder nicht.

Positive Dinge wahrnehmen, negative Gedanken auf die Probe stellen

Beide Gruppen absolvieren zwei Trainings, die das Augenmerk auf unterschiedliche Prozesse legen, aber beide zu einer höheren Zufriedenheit und einer positiveren Denkweise führen sollen. In einem der Trainings werden die Teilnehmenden angeleitet, sich mit Wegen auseinanderzusetzen, die eigenen Stärken zu nutzen, Ziele zu erreichen und Hindernisse zu überwinden. „Es geht sowohl darum, die kleinen schönen Dinge im Alltag besser wahrzunehmen und wertzuschätzen als auch darum, gezielt positive Aktivitäten in den Alltag zu integrieren“, erklärt Studienleiterin Svenja Schaumburg.

Das andere Training thematisiert negative und irrationale Gedanken, die häufig automatisch auftreten und das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. „Es geht um Gedanken wie: Wenn ich das nicht hinbekomme, bin ich ein Versager“, gibt Schaumburg ein Beispiel. „Das Training soll helfen, solche Gedanken zu erkennen und auf den Prüfstand zu stellen.“

Training noch nie unter diesen Rahmenbedingungen erprobt

Die angewendeten Trainingsmethoden sind bereits etabliert. „Allerdings wurden sie sonst nicht online an einem Tag in einer großen Gruppe durchgeführt“, erklärt Svenja Schaumburg. „Ob die Trainings auch unter diesen Rahmenbedingungen wirken, ist noch nicht bekannt.“

Im ersten Teil des jeweiligen Trainings erhalten die Teilnehmenden Informationen zu den zugrunde liegenden Konzepten und Erläuterungen, auf welche Art und Weise das psychische Wohlbefinden beeinträchtigt oder verbessert werden kann. Anschließend geht es darum, Beispiele aus dem Alltag der Teilnehmenden einzubinden und Möglichkeiten zur Veränderung in den Alltag zu integrieren. Für die Übungen und Diskussionen im zweiten Teil, werden die Teilnehmenden auch in kleinere Gruppen unterteilt.

Pressekontakt

Svenja Schaumburg
Lehrstuhl für klinische Psychologie und Psychotherapie
Fakultät für Psychologie
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: +49 234 32 21376
E-Mail: svenja.schaumburg@rub.de

Veröffentlicht

Dienstag
05. Januar 2021
09:59 Uhr

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