Exzellenzstrategie Exzellenzcluster CASA geht in die zweite Förderphase
Der Bochumer IT-Sicherheits-Forschungsverbund erhält eine Millionenförderung für weitere sieben Jahre.
Das Exzellenzcluster „CASA – Securing the Digital Society“ an der Ruhr-Universität Bochum geht in eine zweite Förderphase. Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft am 22. Mai 2025 bekanntgab, gehört CASA zu den Verbünden, die ab 2026 im Rahmen der Exzellenzstrategie für weitere sieben Jahre gefördert werden. CASA hat zum Ziel mit herausragender Forschung die Resilienz der Informationsgesellschaft umfassend und nachhaltig zu stärken. Es ist seit 2019 an der Ruhr-Universität Bochum angesiedelt. Exzellenzcluster werden mit 3 bis 10 Millionen Euro jährlich gefördert. „Um den realen Bedrohungen im digitalen Raum und darüber hinaus zu begegnen, wird CASA innovative Lösungsansätze aus der Cybersicherheitsforschung liefern. So wollen wir einen hoch relevanten Beitrag zum Schutz unserer Gesellschaft leisten“, erklärt CASA-Sprecher Prof. Dr. Eike Kiltz, der das Management des Clusters im Team mit den Hub-Koordinatoren Prof. Dr. Ghassan Karame, Prof. Dr. Christof Paar und Prof. Dr. Angela Sasse leitet.
Der technologische Wandel der vergangenen Jahre hat unsere Gesellschaft tiefgreifend digitalisiert und den Übergang zur Informationsgesellschaft beschleunigt. Davon profitieren Bürger*innen in vielerlei Hinsicht – doch zugleich nehmen auch die Bedrohungen zu. Cyberangriffe treffen längst nicht mehr nur Privatpersonen oder Unternehmen, sondern immer häufiger auch kritische Infrastrukturen, Krankenhäuser und öffentliche Institutionen. Angriffe werden zunehmend durch staatliche Angreifer geführt, welche geopolitische Interessen verfolgen. Das Aufkommen disruptiver Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Quantencomputing und Blockchain schafft viele neue Möglichkeiten, zugleich erhöhen sich die hiermit einhergehenden Risiken im digitalen Raum.
Ganzheitlicher interdisziplinärer Ansatz
Das internationale Team aus Spitzenforscher*innen verfolgt unter dem Dach von CASA einen einzigartigen, interdisziplinären Ansatz: Technologische, gesellschaftliche und menschliche Aspekte der Cybersicherheit werden stets gemeinsam gedacht. Das CASA-Team ist das einzige in Europa mit der für diese Art von holistischer Cybersicherheitsforschung erforderlichen fächerübergreifenden Expertise.
In den vergangenen Jahren haben sich mit Künstlicher Intelligenz und Quantencomputern neue Herausforderungen innerhalb der Cybersicherheit ergeben, die CASA gezielt in der zweiten Förderperiode adressiert – Forschungsthemen sind dabei unter anderem Quantentechnologien und ihr Zusammenspiel mit Cybersicherheit, Techniken zur Abwehr von KI-basierter Desinformation und Wählerpolarisierung sowie innovative Maßnahmen zur Bekämpfung von Ransomware.
Transfer von der Forschung in die Praxis
Ein zentrales Anliegen bleibt der Transfer von Forschung in die Praxis – ein Erfolgsfaktor bereits in der ersten Förderperiode. Das starke Partnernetzwerk von CASA umfasst globale Technologieunternehmen wie Google, Meta oder Amazon ebenso wie Nichtregierungsorganisationen und Start-ups aus dem Bochumer Ökosystem und darüber hinaus.
Besonderes Augenmerk gilt der Förderung exzellenter Nachwuchskräfte. In der neuen Förderperiode werden im Exzellenzcluster voraussichtlich rund 100 neue Stellen für Nachwuchswissenschaftler*innen geschaffen. Durch gezielte Maßnahmen zur Karriereentwicklung sowie ein gelebtes Verständnis für Chancengleichheit und Diversität zieht das Cluster seit Jahren internationale Spitzenforscher*innen an.
CASA ist das einzige Exzellenzcluster für Cybersicherheit in Deutschland. Das Cluster wird richtungsweisende Forschungsergebnisse mit nachhaltiger Wirkung auf die Praxis erzielen und als Blaupause für zukünftige Cybersicherheitsforschung dienen.