Mit seinen Russischkenntnissen hilft Gleb Sakovski Flüchtlingen bei Behörden- oder Arztbesuchen. 
© RUB, Kramer

Studentische Flüchtlingshilfe Eine Brücke in den deutschen Alltag bauen

Unzählige Studierende der RUB helfen Flüchtlingen bei der Integration. Ministerin Svenja Schulze zog jetzt symbolisch den Hut vor ihrem Einsatz.

Termine bei der Ausländerbehörde, Missverständnisse bei Arztterminen, Probleme bei der Schulanmeldung: Gleb Sakovski kennt all diese Herausforderungen für Flüchtlinge aus eigener Erfahrung. Als Fünfjähriger kam er mit seinen Eltern aus der Ukraine nach Deutschland und musste sich auf ein neues Umfeld einstellen, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen.

Mitmachen

Im Projekt Universität ohne Grenzen sind alle Initiativen der Flüchtlingshilfe an der RUB gebündelt, ehrenamtliche Helfer können sich hier informieren oder engagieren.

Als Prof. Dr. Jacob Joussen Anfang 2015 in einer seiner Vorlesungen die studentische Flüchtlingshilfe vorstellte, zögerte Jurastudent Sakovski nicht lange und trat gleich in die gleichnamige Facebook-Gruppe ein. Dort kann jeder, egal ob Flüchtling oder ehrenamtlicher Helfer, um Unterstützung bei Alltagsproblemen bitten. Sakovskis Muttersprache ist Russisch, und so konnte er schnell Anfragen von Tschetschenen und Armeniern beantworten.

Ich freue mich, dass ich jetzt Flüchtlinge an die Hand nehmen kann.


Gleb Sakovski

Seit einiger Zeit hilft Sakovski beispielsweise einer dreifachen Mutter aus Tschetschenien, die auf medizinische Betreuung angewiesen ist. Sakovski begleitet sie zu verschiedenen Ärzten und übersetzt die Gespräche zwischen Arzt und Patientin, wofür beide Seiten sehr dankbar sind.

Zwischen ihm und der jungen Frau ist eine Freundschaft entstanden, Sakovski ist für ihre Familie zu einem Lotsen im deutschen Alltag geworden. „Meiner Familie ist in Deutschland von vielen Leuten geholfen worden. Ich freue mich, dass ich jetzt Flüchtlinge an die Hand nehmen und ihnen die ersten Schritte im neuen Land erleichtern kann“, so Sakovski.

Ministerin Svenja Schulze (Vierte von links) und Prorektorin Prof. Dr. Kornelia Freitag (links) mit Vertretern studentischer Flüchtlingsinitiativen.
© Ministerium für Wissenschaft, Innovation und Forschung

Ausgezeichnet

Svenja Schulze, Ministerin für Wissenschaft, Innovation und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen, zeichnete Sakovski am 16. November 2016 bei der Veranstaltung „Hut ab vor dem studentischen Engagement in der Flüchtlingshilfe“ stellvertretend für die Gruppe aus. Verbunden ist die Auszeichnung mit einer finanziellen Förderung, die die RUB an die unterschiedlichen studentischen Initiativen weitergeben wird.

 

Unveröffentlicht

Von

Michaela Wurm

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