Interview Damit Inklusion in der Schule funktioniert
Behinderte und nicht-behinderte Schülerinnen und Schüler lernen gemeinsam – ein schöner Gedanke. Aber wie geht das praktisch?
Prof. Dr. Stephan Hußmann ist Direktor des Dortmunder Kompetenzzentrums für Lehrerbildung und Lehr-/Lernforschung (Dokoll). Es bietet für Lehramtsstudierende aller drei Universitäten der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) eine gemeinsame Workshop-Reihe „Zukunftswerkstatt Inklusion“ an.
Herr Prof. Hußmann, was ist Ziel der Workshop-Reihe „Zukunftswerkstatt Inklusion“ und an wen wendet sie sich?
Wir haben dieses Format in der UA Ruhr, um den rund 18.000 Lehramtsstudierenden aller drei Universitäten, aller Fächer und aller Schulformen in gemeinsamen Workshops Basiskompetenzen für ein erfolgreiches Unterrichten in inklusiven Settings zu vermitteln. Wir wollen unsere Studierenden dadurch bestmöglich auf die Herausforderungen im Schuldienst vorbereiten.
Die Resonanz auf dieses Angebot ist sehr groß.
Welche Veranstaltungen haben Sie bereits durchgeführt?
Wir haben mehrere Workshops an allen Standorten der UA Ruhr durchgeführt, in diesem Sommersemester läuft die zweite Runde. Die Veranstaltungsthemen sind vielfältig: Angefangen bei fachspezifischen Themen wie inklusivem Mathematikunterricht oder Naturwissenschaften in inklusiven Lerngruppen bis hin zu Unterricht und Unterrichtsplanung in inklusiven Klassen oder Bilingualität bietet die Workshop-Reihe ein breites Themenspektrum für die Lehramtsstudierenden. Die Resonanz auf dieses Angebot ist sehr groß.
Sind die neu entwickelten Konzepte an den drei Hochschulstandorten aufeinander abgestimmt?
Mit der Zukunftswerkstatt Inklusion bieten die drei Universitäten ein Format an, welches nachhaltig die Kooperation hinsichtlich der Herausforderungen im Umgang mit Inklusion und Heterogenität stärken soll. Die Workshop-Reihe wurde 2016 gemeinsam von den Lehrerbildungszentren der drei Universitäten geplant und wird seitdem auch in einem kleinen universitätsübergreifenden Team koordiniert und abgestimmt. Dabei sind die Veranstaltungen einer Universität auch immer für Studierende der Partnerunis geöffnet.