Ahmad Alomar studiert Computational Engineering an der RUB. © RUB, Marquard

Weltflüchtlingstag „Das ist meine Art, Danke zu sagen“

Ahmad Alomar erhält für seine guten Leistungen im Studium ein Stipendium. Um etwas zurückzugeben, engagiert er sich im Technischen Hilfswerk.

Am 20. Juni 2017 wird der Weltflüchtlingstag begangen. Die Vereinten Nationen sind Ideengeber dieses Tages, der jedes Jahr am 20. Juni an das Schicksal Geflüchteter erinnert. Auch wir erzählen die Geschichte eines geflüchteten Studierenden.

Ahmad Alomar ist einer von sieben Stipendiaten mit Fluchthintergrund der Evonik-Stiftung an der RUB. Die Stipendiaten bekommen eine monatliche Unterstützung von 300 Euro. Daran beteiligt sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung durch das Deutschlandstipendium zur Hälfte.

Förderung

Die RUB beteiligt sich seit 2011 am Deutschlandstipendium. Private Förderer tragen dazu 150 Euro im Monat bei, die andere Hälfte übernimmt der Bund. 2016 konnten 267 Stipendien an besonders leistungsstarke und engagierte Studierende aller Fächer vergeben werden. Neben der Möglichkeit, den Studiengang zu wählen, können Förderer auf Wunsch auch Studierende mit Fluchterfahrung unterstützen.

Wie allen Stipendiaten ist es Alomar wichtig, sich in seiner Freizeit ehrenamtlich zu engagieren. In einem Flüchtlingsheim in Hagen bekam er Kontakt zu den Helfern des Technischen Hilfswerks (THW) und freundete sich mit einigen von ihnen an. „In meiner Familie gibt es viele Schreiner, deswegen kann auch ich ganz gut mit Holz arbeiten. Im THW gibt es für mich viele Möglichkeiten, mit meinen Fähigkeiten Menschen in Not zu helfen“, erzählt Alomar.

Sein handwerkliches Geschick und sein Studium der Bauingenieurwissenschaften sind die besten Voraussetzungen für ein Ehrenamt im Hilfswerk. Mittlerweile absolviert Alomar dort seine Grundausbildung und ist zweimal pro Woche im Einsatz für die Organisation.

Seit 2016 ist Ahamad Alamor (Mitte) Mitglied in der Ortsgruppe Hagen des Technischen Hilfswerks. © THW OV Hagen

Neben dem Studium, seinem Nebenjob und seinem Einsatz für das THW hilft Alomar auch den Mitarbeitern der Caritas. Bei Bedarf übersetzt er bei Gesprächen zwischen Geflüchteten und Helfern oder baut beispielsweise Hochbeete in einem Altenzentrum. „Die Arbeit mit den alten Menschen war sehr angenehm, viele der Bewohner haben sich extra angestrengt, um langsam und verständlich mit mir zu sprechen.“

Sein Masterstudium will Ahmad Alomar nächstes Jahr abschließen. Danach würde er gern promovieren. Das Deutschlandstipendium hilft ihm, sich auf seine Ausbildung konzentrieren zu können. „Ich bin sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung. Mein Engagement beim TWH ist meine Art, dafür Danke zu sagen“.

Kooperationspartner

Die Evonik-Stiftung unterstützt geflüchtete Studierende in den Natur-, Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften an der RUB, die ihren Bachelor oder Masterabschluss erlangen wollen. Mit dem bislang einzigartigen Programm speziell für Geflüchtete übernimmt die Stiftung zusätzlich zur monatlichen Pauschale auch die Kosten für  Sozialbeitrag und Lernmittel und organisiert ein Begleitprogramm für die Stipendiaten. Die Bewerbung für ein Stipendium für das Wintersemester 2017/18 ist noch bis zum 22. Juni 2017 möglich.

Unveröffentlicht

Von

Michaela Wurm

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