Hausarbeit Mit sieben Expertentipps erfolgreich durch die Schreibphase
Angst vor der Schreibblockade? RUB-Expertin Maike Wiethoff hat die besten Tipps für eine gelungene Hausarbeit.
Die vorlesungsfreie Zeit bedeutet für viele Studierende nicht Urlaub machen, sondern Hausarbeiten schreiben. Für eine erfolgreiche Hausarbeit gibt es kein allgemeines Rezept. Expertin Maike Wiethoff vom Schreibzentrum hat aber ein paar Tipps, die dabei helfen, dass die Schreibphase nicht zur Quälerei wird.
Tipp 1: Eine Arbeitsweise für sich finden
Viele Ratgeber empfehlen, den Schreibprozess in Orientierungs-, Planungs-, Lese-, Schreib- und Überarbeitungsphase zu unterteilen und diese dann Schritt für Schritt abzuarbeiten. In der Realität sieht es jedoch oft anders aus. „Es ist für das wissenschaftliche Schreiben normal, während der Schreibphase noch einmal etwas zu lesen oder den Text neu zu strukturieren. Ob man beispielsweise lieber erst Stichpunkte zu jedem Kapitel formuliert, Literatur gründlich exzerpiert oder mit dem Buch auf dem Schoß seinen Text formuliert, die Vorgehensweise ist von Autor zu Autor sehr unterschiedlich“, sagt Wiethoff. Es hilft, Kommilitonen zu fragen, wie sie vorgehen, und verschiedene Arbeitsweisen auszuprobieren.
Tipp 2: Ziele setzen
Ein festgelegtes Schreibpensum und individuelle Zwischenziele sind gut, um die Schreibphase zu strukturieren. „Dem einen hilft es, die Eieruhr zu stellen und täglich eine Stunde am Stück durchzuarbeiten. Dem nächsten, sich vorzunehmen, pro Tag eine Seite zu schreiben“, so Wiethoff.
Tipp 3: Früh mit dem Schreiben anfangen
„Es ist ein Fehler zu denken, dass man vor dem Schreiben erst alles Relevante gelesen haben muss. Durch das Schreiben werden zum Beispiel Zusammenhänge oft erst deutlich“, weiß Wiethoff. Besonders hilfreich ist das auch, um die eigene Argumentation zu entwickeln. Laut Expertin schadet es dabei nicht, mit der Einleitung anzufangen: „Die Einleitung muss nicht sofort perfekt sein. Wichtiger ist es, eine Fragestellung für die Hausarbeit zu entwickeln und zu begründen, warum man was in welchem Kapitel schreibt. Wenn die Arbeit dann fertig ist, kann man die Einleitung überarbeiten und auf den Schluss abstimmen.“
Tipp 4: Kontinuierlich arbeiten
Täglich etwas für die Hausarbeit zu machen, hilft, um tiefer ins Thema einzusteigen und einen eigenen Rhythmus zu entwickeln. Spätestens für die Masterarbeit sei solch eine Arbeitsweise sehr wichtig, erklärt die Expertin. „Eine Hauruck-Aktion über Nacht ist nicht zu empfehlen“, sagt sie.
Tipp 5: Eine Schreibblockade lösen
Gerade Studienanfängern kann es passieren, dass sie eine Schreibblockade haben. Diese kann man lösen, wenn man schriftlich festhält, was einen gefühlt am Schreiben hindert. „Es hilft, sich handschriftlich zu notieren, was einem gerade schwerfällt. Damit verdeutlich man sich sein Problem und findet schneller eine Lösung“, so Wiethoff.
Tipp 6: Andere einbeziehen
Das Schreiben an sich ist ein Prozess, den jeder alleine bewältigen muss. Allerdings gibt es viele Momente, in denen der Autor andere Leute einbeziehen kann. Es kann etwa motivierend sein, sich zum Schreiben mit anderen zu treffen. Man verabredet sich für eine bestimmte Zeit, gemeinsam produktiv zu sein. Eine gute Gelegenheit bietet zum Beispiel die Schreibwoche in den Semesterferien.
Wer lieber alleine schreibt, sollte spätestens in der Überarbeitungsphase andere einbeziehen und konkrete Leseaufträge verteilen. Ist alles verständlich erklärt? Was ist gut und was ist schlecht am Text? Laut Expertin ist dieses Feedback besonders wichtig für die eigene Arbeit. Welche Änderungen in den Text kommen, entscheidet aber letztlich der Autor und nicht der Leser.
Tipp 7: Überarbeiten, überarbeiten, überarbeiten
„Gute Schreiber macht aus, dass sie ihren Text überarbeiten und nicht nur Rechtschreibfehler korrigieren“, sagt Maike Wiethoff. Erste Formulierungen ausbessern, konkretisieren und auf Zusammenhänge überprüfen, dafür sollte sich jeder vor der Abgabe der Arbeit Zeit nehmen. „Es hilft, die Hausarbeit für den Feinschliff ein paar Tage liegen zu lassen und mit ein wenig Distanz noch einmal draufzuschauen“, weiß die Expertin.