Junge Uni Preis für Geografie-Facharbeit
Welche Probleme die Schwimmbrücke in Dahlhausen verursacht, hat ein Bochumer Schüler untersucht.
Mit seiner Facharbeit über die gesperrte Ruhrbrücke zwischen Bochum-Dahlhausen und Essen-Burgaltendorf hat Philipp Tuchel den zweiten Platz beim Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis in der Kategorie Geografie belegt. „Eigentlich liegen meine Stärken in den Naturwissenschaften“, sagt Tuchel. „Aber das Thema war vielversprechend und ist politisch aktuell, weshalb ich mich doch für eine Geografie-Facharbeit entschieden habe. Schließlich wohne ich direkt neben der Brücke und bin selbst von der Sperrung betroffen.“
Gefährdetes Denkmal
Die Schwimmbrücke aus den 1950er-Jahren ist seit 2005 nur eingeschränkt oder überhaupt nicht für den Autoverkehr nutzbar. Für seine Arbeit hat Tuchel nicht bloß Fakten über das denkmalgeschützte Bauwerk gesammelt. „Ich habe mich für den praktischen Teil auf den nahegelegenen Stadtteil Burgaltendorf konzentriert. Dort habe ich Anwohner interviewt und Ladenbesitzer befragt“, so Tuchel.
Dass die Anwohner unglücklich über die gesperrte Brücke sind, habe er erwartet. „Die längeren Fahrten wegen der Sperrung sind aber nicht nur ein Problem für die betroffenen Autofahrer. Sie belasten zudem die Umwelt sowie die ansässigen Händler. Ich habe herausgefunden, dass deren Einnahmen durch die Brückensperrung im Schnitt um 20 Prozent gesunken sind“, sagt Tuchel.
Motivationsschub
Das Ergebnis seiner umfangreichen Recherche wurde am 9. Oktober 2017 offiziell mit dem Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis ausgezeichnet. „Ich selbst wusste gar nicht, dass es solche Wettbewerbe für Facharbeiten gibt“, gesteht Tuchel. „Zum Glück hat meine Tutorin mich darauf aufmerksam gemacht. Da war ich schon fast mit dem Schreiben fertig, habe dann aber mit zusätzlicher Motivation noch einmal besonders intensiv weitergearbeitet.“
Der Einsatz hat sich gelohnt. Die 400 Euro vom Preisgeld möchte Tuchel fürs Studium sparen. Geografie wird es wohl nicht werden, wie er sagt: „Das war zwar ein interessanter Ausblick, aber beruflich möchte ich mich noch nicht festlegen. Ich kann mir aber gut vorstellen, hier an der RUB zu studieren.“