Matthias Thome aus dem Projektbüro Bauen und Umwelt übernimmt die wissenschaftliche Betreuung und Kooperation für das Nachhaltigkeitsforum. © RUB, Marquard

Nachhaltigkeit Die grüne Seele im Beton

Einfach mal abschalten: Das kann sowohl für die heimischen Elektrogeräte als auch für unsichere Energiekraftwerke gelten. Das Nachhaltigkeitsforum der RUB holt das Thema Klimawandel auf den Campus und in die Praxis.

Ein Gemüsefeld auf dem Supermarktdach oder ein Haus aus Abfall? An der Ruhr-Universität floriert der Gedanke der Nachhaltigkeit: Das Nachhaltigkeitsforum der RUB schafft für Akteure eine Plattform, die sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Klima und Ressourcen einsetzen. Mit Vorträgen über die Geschichte der Plastiktüte und Diskussionsrunden zur Stadt von morgen macht sich der Campus auf den Weg in eine nachhaltigere Zukunft.

Entstanden ist das Nachhaltigkeitsforum an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften, es wird gefördert vom Universtätsprogramm Forschendes Lernen. Anfangs ging es den Gründern vor allem um die Entwicklung von nachhaltigen Baustoffen und zukunftsfähigen Energiequellen. Nun will das Forum auch mit anderen Disziplinen ins Gespräch kommen.

Neben dem interdisziplinären Diskurs geht es dem Forum vor allem um den praxisbezogenen Austausch von Wirtschaft, Wissenschaft und Klimaschützern. Mit einem vielschichtigen und öffentlichkeitswirksamen Programm soll das Thema Nachhaltigkeit nicht nur in das Bewusstsein der Studierenden rücken, sondern vor allem zur gelebten Realität werden.

Facettenreich und weitreichend

Der Blick des Nachhaltigkeitsforums beginnt in den eigenen vier Wänden und geht hinaus in die Welt. Viele der Aktionen und Angebote befassen sich mit nachhaltiger Haushaltsführung und Ernährung sowie dem privaten Umgang mit Strom, Gas und Wertstoffen. Aber auch ein minimalistischer Umgang mit Daten und einem effizienten Energieverbrauch in der elektronischen Datenverarbeitung stehen auf dem Programm des Forums. Wenn es um die ressourcenschonende Entwicklung von Werkstoffen oder eine zukunftsfähige Energienutzung geht, kommen Wissenschaft und Wirtschaft ins Spiel.

Mitmachen kann jeder: Auf seinem Blog ruft das Nachhaltigkeitsforum die Studierenden zum Engagement auf. Einen Vortrag halten oder einen eigenen Arbeitskreis ins Leben rufen kann jeder, der eine überzeugende und richtungsweisende Idee vorstellt. Wer an den Kolloquien und Vorträgen teilnehmen möchte, findet alle Informationen dazu im Netz.  So bringt das Nachhaltigkeitsforum schon heute die Zukunft auf den Campus und Leben zwischen den Beton.

Was ist Nachhaltigkeit überhaupt?

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert. Damals galt eine Forstwirtschaft als nachhaltig, wenn sie nur so viele Bäume aus dem Wald trug, dass sich der Forst davon in einer angemessenen Zeit erholen konnte. Ähnlich wird der Begriff heute verwendet: Er beschreibt das Prinzip, eine Ressource nur in dem Maß zu nutzen, dass sie sich regenerieren kann - oder ihre Nutzung zumindest einen sehr langanhaltenden Wert schafft.

Dafür ist es wichtig, dass ökonomische, ökologische und soziale Aspekte zusammenspielen und gemeinsam betrachtet werden. Ein Grund für den maßvollen Umgang mit Rohstoffen ist die Verantwortung gegenüber nachkommenden Generationen. Zunehmend wird auch der lateinische Begriff für Genügsamkeit, Suffizienz, synonym verwendet. Darin soll sich ein zusätzliches Umdenken im Konsumverhalten ausdrücken.

Veröffentlicht

Montag
23. Oktober 2017
09:33 Uhr

Von

Ines Maria Eckermann

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