Neues Studienangebot Mehrsprachigkeit linguistisch erforschen
Russisch, Arabisch, Polnisch, Englisch: Immer mehr Kinder wachsen in Deutschland mehrsprachig auf. Studierende beobachten diese Entwicklung jetzt aus linguistischer Perspektive.
Ab dem Wintersemester 2018/2019 bietet die RUB zusammen mit der Technischen Universität (TU) Dortmund den Masterstudiengang „Empirische Mehrsprachigkeitsforschung“ an, Interessierte können sich noch bis zum 5. Oktober 2018 einschreiben.
„Wir haben uns gefragt, was wir selber gerne studiert hätten,“ berichtet Prof. Dr. Lena Heine vom Germanistischen Institut der RUB. Sie hat den Studiengang zusammen mit Prof. Dr. Tanja Anstatt vom Seminar für Slavistik der RUB, Prof. Dr. Patrica Ronan und Prof. Dr. Barbara Mertins (beide TU Dortmund) konzipiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten im Bereich der Mehrsprachigkeitsforschung fokussiert sich der Masterstudiengang auf empirische linguistische Forschung. Diese Spezialisierung ist in Deutschland einmalig.
„Wir stellen uns beispielsweise die Frage, welche Verbindung es zwischen dem Erlernen mehrerer Sprachen und der kognitiven Entwicklung bei Kindern gibt. Oder wie sich Mehrsprachigkeit im Alter auswirkt“, berichtet Kerstin Zimmermann, die den Studiengang als wissenschaftliche Mitarbeiterin betreut. Auch das Thema Sprachkontakt sowie der Einfluss von Mehrsprachigkeit auf die Gesellschaft stehen im Fokus des Studiengangs.
Interessierte sollten daher einen Bachelor-Abschluss in einem philologischen, soziologischen oder psychologischen Fach mitbringen und mindestens 15 Kreditpunkte in der Linguistik erworben haben. Im Studium werden die Teilnehmer von Beginn an selbstständig wissenschaftlich arbeiten und ihre eigenen Forschungsprojekte vorantreiben.
„Uns ist es wichtig, dass die Studierenden mit unserer Unterstützung früh Fuß in der wissenschaftlichen Community fassen und ihre Forschungsergebnisse mündlich und schriftlich gut präsentieren können“, erklärt Heine. Erklärtes Ziel des Studiengangs ist es daher, Nachwuchs für den Wissenschaftsbetrieb auszubilden, der über fundierte Kenntnisse in der empirischen Forschung verfügt.
„Wir möchten den Studierenden einerseits das breite Themenfeld der Mehrsprachigkeit vermitteln. Keimzelle für die Idee zum Studiengang war aber vor allem auch der Wunsch, Studierende gründlich in empirischen Methoden auszubilden“, sagt Anstatt.