Jede dritte Studienanfängerin im Ruhrgebiet entscheidet sich für ein Studienfach aus dem Bereich Mathematik, Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften. © RUB, Marquard

Kooperation Frauen kommen zum Ingenieurstudium ins Ruhrgebiet

Hochschulen aus der Metropolregion stellen neuen Bericht vor.

Die Bildungsinitiative Ruhrfutur hat als Ergebnis einer bislang bundesweit einmaligen Kooperation zusammen mit sieben beteiligten Hochschulen am 8. Oktober 2018 den zweiten Bericht zur Studiensituation im Ruhrgebiet veröffentlicht.

Die Publikation „Studieren im Ruhrgebiet“ zeigt unter anderem, dass die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium eine ihrem studierten Fach angemessene Arbeitsstelle findet, die Hälfte bleibt nach dem Abschluss in der Region. Der Bericht ergänzt die Ergebnisse aus der ersten Veröffentlichung, die im Mai 2018 erschien.

Insgesamt beteiligten sich knapp 20.000 Studierende an den Studieneingang- und Studienverlaufsbefragungen 2016/17 und 2017/18. Zusammen mit Ergebnissen aus einer NRW-weiten Absolventenstudie bilden sie die Datengrundlage für den Bericht.

Ingenieurwissenschaften für Studienanfängerinnen interessant

Jede dritte Studienanfängerin im Ruhrgebiet entscheidet sich für ein Studienfach aus dem Bereich Mathematik, Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften, wohingegen dies im übrigen Nordrhein-Westfalen nur jede vierte tut. Die Ingenieurwissenschaften ziehen außerdem am stärksten Frauen aus dem restlichen NRW in die Metropole Ruhr.

Angemessene Beschäftigung nach dem Studium

81 Prozent der Absolventinnen und Absolventen der Ruhrfutur-Hochschulen finden, dass sie nach dem Studium eine dem Fach angemessene Beschäftigung aufgenommen haben. Bundesweit sind es 77 Prozent.

Die Bildungsherkunft hat keinen Einfluss darauf, ob der Beruf nach dem Studium den Erwartungen der Studierenden entspricht. Unabhängig davon, ob Absolventinnen und Absolventen als erste in der Familie einen akademischen Abschluss erwerben oder nicht, erleben sie ihre Beschäftigung nach dem Studium gleichermaßen angemessen – anders als im restlichen NRW oder bundesweit. 

Die Region profitiert

Nach dem Abschluss bilden die Absolventinnen und Absolventen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung bereits im Ruhrgebiet erwarben und nach dem Studium auch im Ruhrgebiet arbeiten, mit 38 Prozent die größte Gruppe. 13 Prozent kamen für das Studium ins Ruhrgebiet und haben danach eine Arbeitsstelle in der Region erhalten.

Damit arbeiten insgesamt 51 Prozent der Absolventinnen und Absolventen nach dem Studium im Ruhrgebiet. 

Sechs Studierendentypen gebildet

Jenseits der Einzelbetrachtung von Merkmalen wie Alter, Geschlecht und Zuwanderungsgeschichte untersuchten die Ruhrfutur-Hochschulen mithilfe statistischer Verfahren, zu welchen typischen Gruppen die Studierenden zusammengefasst werden können. Die Selbsteinschätzungen der befragten Studierenden zu Bereichen wie Organisation im Studium, eigene Fähigkeiten oder Prüfungssouveränität lieferten die Grundlage dafür. Die daraus entstandenen sechs Studierendentypen können den Hochschulen dabei helfen, passgenaue Studienangebote für unterschiedliche Lebens- und Studiensituationen zu entwickeln.

Kooperation

Die Ruhr-Universität Bochum, die Hochschule Bochum, die Fachhochschule Dortmund, die Technische Universität Dortmund, die Universität Duisburg-Essen, die Hochschule Ruhr West und die Westfälische Hochschule erhoben für den Bericht erstmals gemeinsam Daten mit einheitlichen Fragen in den jeweiligen Studierendenbefragungen. Außerdem werteten sie ihre Daten gemeinsam aus. Ziel des Projektes ist es, zu verstehen, welche Bedingungen ein gelungenes Studium an Ruhrfutur-Hochschulen benötigt und mit den gewonnen Daten Studienangebot und -organisation weiterzuentwickeln.

Veröffentlicht

Montag
08. Oktober 2018
12:38 Uhr

Von

Katharina Gregor

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