Fünf Start-ups wurden ausgezeichnet und können sich über eine besondere Förderung durch das WSC freuen.
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Transfer Das sind Bochums Top 5 Start-ups

Der erste WSC Demo Day brachte die besten Start-ups der Ruhr-Universität auf die Bühne. Fünf von ihnen konnten die Jury besonders begeistern.

Insgesamt zehn der rund 100 Start-ups, die das Worldfactory Start-up Center in diesem Jahr begleitet, traten am 7. März 2023 beim ersten WSC Demo Day im O-Werk gegeneinander an. Von der Kosmetikindustrie, über die Windenergie bis hin zum Neuromorphic Computing – vertreten waren Teams aus den unterschiedlichsten Branchen und Gründungsphasen. In dreiminütigen Pitches präsentierten sie ihre Gründungsideen und stellten sich anschließend den Fragen der fünfköpfigen Jury rund um Prof. Dr. Meschke, Prorektor für Forschung und Transfer.

Am Ende wurden die fünf „WSC-Sternchen 2023“ gekürt. Als vielversprechendste Start-ups unterstützt das WSC sie mit einer besonderen Förderung. Sie werden unter anderem für weitere Wettbewerbe vorgeschlagen und dürfen zu internationalen Kongressen reisen.

1. Platz – HoLa

Das Start-up HoLa (Holmium Laser) konnte die Jury mit seiner einzigartigen Ultrakurzpulslaser-Technologie überzeugen. Ultrakurzpulslaser sind aus Forschung und Industrie nicht mehr wegzudenken. Einsatz finden sie beispielsweise in der Materialverarbeitung von immer kleiner werdenden Strukturen für die Medizintechnik oder für Quantencomputer. HoLa stellt einen vollkommen neuen Laser-Typen dar, der das Potenzial besitzt, sowohl die Materialbearbeitung wie auch wissenschaftliche Anwendungen zu revolutionieren. In neuem Farblicht erstrahlend, kompakt und leistungsstark ist der Laser ein bahnbrechendes Werkzeug für die Bearbeitung von Silizium und ermöglicht neue Funktionen für Halbleiter. Genutzt werden kann der Laser beispielsweise zur Erkennung toxischer Gase. Im Januar haben sich Dr. Celia Millon, Dr. Yicheng Wang und Dr. Denizhan Kesimder vom Lehrstuhl für Photonics and Ultrafast Laser Science der Ruhr-Universität gemeinsam mit ihrem Teammitglied Marc Leineweber von der Otto Beisheim School of Management auf die EXIST-Forschungstransfer Förderung beworben.

2. Platz – xemX

Katalysatoren bestehen in der Regel aus teuren Edelmetallen, die umweltschädlich abgebaut und weiterverarbeitet werden. Das Start-up xemX entwickelt innovative, edelmetallfreie Katalysatoren, um die grüne Wasserstofferzeugung zu beschleunigen. Das Team bestehend aus Dr. Lars Banko, Sven Maihöfer, Sebstain Johnston und Dr. Olga Krysiak vereint dabein ein interdisziplinäres Wissen aus den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Materialwissenschaft und Elektrochemie. Mittels KI-Technologie suchen und finden sie Metalllegierungen, die anstelle der konventionellen Metalle für Katalaysatoren verwendet werden können. Ihre Erkenntnisse fließen zusätzlich in eine Wissensdatenbank, die zur Beratung von Unternehmen genutzt wird. Bereits 2022 konnte sich das Team von xemX über die Förderung ihres Vorhabens durch den EXIST-Forschungstransfer freuen.

3. Platz – GEMESYS

„Wir bauen einen vom menschlichen Gehirn inspirierten Computer für den Fortschritt der Menschheit.“ – das ist der Slogan des frisch gegründeten Start-ups GEMESYS Technologies. Mit ihrer Idee läuten die Gründer Dr. Dennis Michaelis, Dr. Enver Solan und Moritz Schmidt einen Paradigmenwechsel in der Computerarchitektur ein. Herkömmliche Computer-Hardware, die auf der Von-Neumann-Architektur basiert, erweist sich im Training von künstlichen Intelligenzen als ineffizient. Zu hoch sind Energie- und Zeitaufwand sowie die entstehenden Kosten. Das neue Chipdesign von GEMESYS, das auf denselben informationsverarbeitenden Mechanismen wie das menschliche Gehirn basiert, reduziert nicht nur den Energieverbrauch, sondern steigert außerdem die Rechenleistung. Der Chip soll in nahezu jedes Gerät eingebaut werden können und ist dadurch eine nachhaltige und effiziente Alternative zu herkömmlichen Chips.

4. Platz – SLVISIONS

Windenergie spielt eine entscheidende Rolle für die nachhaltige Gewinnung von Strom. Das Start-up SLVISIONS bestehend aus Hendrik Bissing, Dr. Robert Grefrath, Dr. Faranak Faghihi und Prof. Dr. Markus Knobloch macht es sich zur Aufgabe, die Lebensdauer von Windenergieanlagen präziser als bisher zu bestimmen. Teure Wartungsintervalle sollen so bedarfsgerecht geplant und eine vorausschauende Instandhaltung ermöglicht werden. Dazu nutzt das Team eine selbst entwickelte innovative Software. Indem die durchschnittliche Lebensdauer von Windkraftanlagen von etwa 20 Jahren um bis zu 30 Prozent gesteigert wird, soll Windenergie künftig für die Betreibenden kosteneffizienter werden. Aktuell bewirbt sich das Team von SLVISIONS mit ihrer Gründungsidee für den EXIST-Forschungstransfer 2023.

5. Platz – Vintus

Fast 80.000 Stunden verbringt ein im Büro arbeitender Mensch im Laufe seiner Karriere sitzend. Um Krankheiten, die durch zu langes Sitzen und einen damit einhergehenden Bewegungsmangel entstehen, vorzubeugen, haben Dr. Johannes Wappenschmidt und Ahmed Cheki bereits 2021 das Start-up Vintus gegründet. Hier entwickeln sie gemeinsam die Hipwings – ein smartes Sitzsystem, mit dem sich körperliche Bewegung in den Arbeitsalltag integrieren lässt. Durch eine geschickte Verbindung von Ergonomie und Medizintechnik sollen Gesundheit, Wohlbefinden und Konzentrationsfähigkeit der Nutzenden gesteigert werden. Aktuell entstehen die ersten 20 Exemplare, die für eine Dauer von vier Jahren im Feld getestet werden sollen, um die medizinische Wirksamkeit der Hipwings zu belegen.

Der WSC Demo Day

Tagtäglich entstehen an der Ruhr-Universität Bochum neue, innovative Ideen. Das Worldfactory Start-up Center (WSC) unterstützt seit 2019 als zentrale Anlaufstelle für Gründung und Transfer alle Interessierten dabei, ihre Ideen von der Wissenschaft in die Wirtschaft zu überführen. Der WSC Demo Day bot nun Gästen die Gelegenheit, die vielversprechendsten Start-up-Teams der Ruhr-Universität kennenzulernen und mehr über das Gründungsgeschehen in Bochum zu erfahren.

Veröffentlicht

Mittwoch
15. März 2023
09:10 Uhr

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