Serie Wissenslücken
Prof. Dr. Thomas Stöllner faszinieren vor allem Gesellschaften und ihre Rohstoffe zwischen dem vierten bis ersten Jahrtausend vor Christus.
© Damian Gorczany

Spuren verschwundener Gesellschaften Die größte Wissenslücke in der Archäologie

Archäologen nutzen heute nicht mehr nur den Spaten, sondern viele moderne Techniken. Trotzdem sind die Wissenslücken überall.

Die Archäologie ist heute nicht mehr die traditionelle Spatenwissenschaft. Sie ist vielfältiger und technischer geworden und bezieht in die Rekonstruktion der Vergangenheit viele Faktoren ein: Umwelt, Ernährung, Krankheiten und Lebensweise alter Gesellschaften, Erwerbsformen, rituelle und soziale Beziehungen sowie künstlerische Ausdrucksformen.

Zeitmaschine erlaubt nur teilweise Einblicke

Da die Archäologie aber nur selten mit Schriftquellen arbeitet und meist auf die materiellen Hinterlassenschaften angewiesen ist, die dann für Menschen und ihre Entscheidungen stehen, bleibt unser Bild der Vergangenheit lückenhaft. Unsere Zeitmaschine erlaubt eben nur teilweise Einblicke, deren blinde Flecken wir durch Interpretationen zu füllen versuchen.

Besonders vielversprechend sind Arbeitsfelder, in denen wir die komplexen Zusammenhänge der Lebenspraxis menschlicher Gesellschaften verstehen können. Finden wir in einer Ausgrabung etwa eine Siedlung oder eine Produktionsstätte, sind zahlreiche Untersuchungen nötig bis hin zu komplexen Theorien und Datenmodellen. So werden die Lebens- und Wahrnehmungsbedingungen früherer Gesellschaften zumindest in Teilen greifbar.

Unveröffentlicht

Von

Thomas Stöllner

Dieser Artikel ist am 2. November 2016 in Rubin 2/2016 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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