Will sich die Unterschiede der Zellflüssigkeiten von Bakterien und menschlichen Zellen zunutze machen: Reece Miller.
© RUB, Kramer

Humboldt-Stipendiat Elektrochemisch gegen Bakterien

Immer mehr Krankheitserreger lassen sich von bekannten Antibiotika nichts mehr anhaben. Reece Miller sucht gegen sie nach neuen Waffen.

Auf der Suche nach neuen Mitteln gegen antibiotikaresistente Bakterien erforscht Dr. Reece Miller Wirkstoffe, die elektrochemisch ein- und ausgeschaltet werden können. Ziel ist es, Mittel zu entwickeln, die nur in Erregerzellen aktiviert und somit für sie gefährlich werden und daher für gesunde menschliche Zellen unschädlich sind. Für seine Arbeit erhält der aus Neuseeland stammende Wissenschaftler ein Alexander-von-Humboldt-Forschungsstipendium. Er arbeitet am Lehrstuhl für anorganische Chemie I der Ruhr-Universität von Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte.

Gesunde Zellen schützen

Eine Herausforderung liegt darin, dafür zu sorgen, dass die neuen Wirkstoffe ausschließlich für krankmachende Erreger gefährlich sind, nicht aber für gesunde menschliche Zellen.

„Wir wollen uns dabei die kleinen Unterschiede zwischen der Zellflüssigkeit von Bakterien und menschlichen Zellen zunutze machen“, erklärt Reece Miller. „Ziel ist, dass die neuen Wirkstoffe nur dann vom inaktiven in den aktivierten Zustand schalten, wenn sie sich in einer Bakterienzelle befinden.“

Das würde es einerseits erlauben, Stoffe zu nutzen, die sonst für menschliche Zellen zu schädlich wären. Andererseits wäre es möglich, höhere Dosen einzusetzen, ohne menschliches Gewebe zu zerstören.

Unveröffentlicht

Von

Meike Drießen

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