Furchtloses Forscherteam: Armin Zlomuzica und Friederike Preusser © RUB, Marquard

Psychologie Fürchte weder Spinnen noch Schaben

Wer seine Angst vor Spinnen besiegt, profitiert doppelt.

Wer Angst vor Spinnen hat, fürchtet sich oft auch vor anderen Tieren wie Ratten, Schlangen oder Schaben. Forscherinnen und Forscher der RUB haben nun festgestellt, dass sich der Erfolg einer Behandlung gegen Spinnenangst auch auf andere zuvor furchteinflößende Tiere auswirkt: Personen, die ihre Angst vor Spinnen durch ein Konfrontationstraining reduziert hatten, fürchteten auch Schaben deutlich weniger.

Konfrontation ist die beste Strategie

Die Forscher wandten bei Personen, die Spinnen und Schaben gleichermaßen fürchteten, die erfolgreichste Behandlungsmethode gegen Angsterkrankungen an, die Konfrontationstherapie – allerdings nur mit Spinnen. Der zentrale Wirkmechanismus dabei ist das Umlernen der Furcht: Personen mit einer Spinnenangst lernen durch die Interaktion mit der Spinne, dass Spinnen nicht gefährlich und keine katastrophalen Konsequenzen zu befürchten sind.

Im Anschluss an die Behandlung hatten die Versuchspersonen weniger Angst und Ekel vor Spinnen. „Erstaunlich war, dass diese Gruppe auch von weniger Angst vor Schaben berichtete“, so Friederike Preusser aus dem Forscherteam. „Dieser Effekt trat ein, obwohl Schaben während der Konfrontation nie präsentiert wurden.“

Studienteilnehmer gesucht

In weiterführenden Studien wollen die Forscher nun untersuchen, wie man den Prozess der Generalisierung im Rahmen der Konfrontation gezielt verstärken kann. Interessierte, die an ausgeprägter Angst vor Spinnen, Schaben, Schlangen und anderen Tieren und Insekten leiden, können sich unter spinnentraining@rub.de für die Studien registrieren. Das Training ist kostenlos.

 

Unveröffentlicht

Von

Meike Drießen

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