Handbuch Geschlechterforschung auf einen Blick
Forscherinnen veröffentlichen ein Standardwerk mit Beiträgen aus vielen Wissenschaftsgebieten.
155 Beiträge, über 1.500 Seiten und drei Kilo Gewicht: Das neue „Handbuch Interdisziplinäre Geschlechterforschung“ kann sich sehen lassen. Gemeinsam mit Kolleginnen hat Prof. Dr. Katja Sabisch, Inhaberin des Lehrstuhls Gender Studies an der Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB, das Werk über Jahre hinweg vorbereitet und nun herausgegeben.
Bedeutung von Geschlecht
Alle Beiträge eint die Frage nach der Bedeutung von Geschlecht in gesellschaftlichen, ökonomischen, politischen, kulturellen und erkenntnistheoretischen Kontexten. „Gerade für die Lehre ist das Buch ein unschätzbares Grundlagenwerk, das die Gender Studies weiter professionalisieren wird“, sagt Katja Sabisch. Die Geschlechterforschung an der RUB ist mit elf Handbuchartikeln prominent vertreten. „Ein Zeichen für die Strahlkraft unserer Gender Studies“, freut sich die Mitherausgeberin.
Langer Atem
155 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen für ein Handbuchprojekt zusammenzubringen, ihre Beiträge zu koordinieren und aufeinander abzustimmen, brauchte einen langen Atem, Unbeirrbarkeit und hohe kommunikative Kompetenz. Gemeinsam mit Prof. Dr. Birgit Riegraf, Soziologieprofessorin und Präsidentin der Universität Paderborn, und Dr. Beate Kortendiek von der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW, stellte sich Katja Sabisch der Herausforderung.
International produktives Wissensgebiet
„Die Geschlechterforschung hat sich längst international zu einem produktiven Wissensgebiet entwickelt“, so die Herausgeberinnen. „Je nach Fachkontext arbeitet sie mit unterschiedlichem empirischen Material und anderen Analyseinstrumenten – in der Medizin anders als in der Rechts- oder Kulturwissenschaft.“ Das Handbuch folgt einem historisch-systematischen Ansatz. Die unter fünf Schwerpunkten zusammengefassten Überblicksartikel ermöglichen einen kompakten Überblick. Und sie regen an, mögliche eigene disziplinäre Verengungen zu hinterfragen.