Geografie Erfolgsgeheimnisse für naturbasierte Flusslandschaften
Sechs Planungsschritte sind notwendig, damit solche Projekte zur Zufriedenheit aller gelingen.
Mehr als die Hälfte aller Flusslandschaften in Deutschland ist in keinem guten ökologischen Zustand. Das bringt angesichts des Klimawandels Risiken mit sich, zum Beispiel für Überschwemmungen. Naturbasierte Lösungen geben Flüssen wieder mehr Raum und können Risiko- und Naturschutz sowie Erholungswert unter einen Hut bringen. Damit solche Projekte erfolgreich verlaufen, sind sechs Planungsschritte notwendig, die die Forschungsgruppe Plan Smart der RUB herausgearbeitet hat. Sie sind in der Zeitschrift Ambio vom 14. Oktober 2020 veröffentlicht.
Kostengünstig und mit vielen Vorteilen planen
Zwei Drittel der natürlichen Überschwemmungsflächen sind in den vergangenen Jahrhunderten in Deutschland durch umfassende Umgestaltung der Flüsse verloren gegangen. Verbliebene Auen werden oft intensiv als Acker- oder Siedlungsfläche genutzt. Die Klimakrise erhöht Risiken wie Wassermangel oder Überschwemmungen. „Angesichts dieser Problemlage braucht es ein neues Denken, um zukunftsfähige Strategien zu planen und zu realisieren“, sagt Prof. Dr. Christian Albert, Leiter der Gruppe. „Dabei können sogenannte naturbasierte Lösungen eine zentrale Rolle einnehmen.“ Allerdings werden sie nur selten angewandt. Wie solche Maßnahmen erfolgreich geplant und umgesetzt werden können, war bisher noch wenig erforscht.
In sechs Schritten gemeinsam zum Erfolg
Das Team von Plan Smart hat die Erfolgsgeheimnisse ausgeleuchtet: „Es kommt auf Transdisziplinarität, Gerechtigkeit, Integration, Ortsbezogenheit und Evidenzbasierung an“, erklärt Koautorin Dr. Barbara Schröter. Diese Prinzipien immer vor Augen, schlägt das Team sechs wesentliche Planungsschritte vor: Den Projektrahmen gemeinsam definieren, gesellschaftliche Herausforderungen verstehen, Visionen und Szenarien entwickeln, mögliche Auswirkungen abschätzen, Umsetzungsstrategien entwickeln und umsetzen und beobachten.