Frauen in der Kommunalpolitik Ohne Quote: Stagnation
Der Anteil der Frauen in den Räten kreisfreier Städte und Kreistagen stagniert. Bisher bringt nur eine Quote Parität.
Von den späten 1980er-Jahren bis heute ist der Anteil der Frauen in der Kommunalpolitik zwar deutlich gestiegen, von etwas mehr als zehn auf knapp 35 Prozent, doch der stärkste Anstieg fand nur bis 2004 statt. Die Zusammensetzung der Räte der kreisfreien Städte und der Kreistage nach den Kommunalwahlen 2020 in NRW zeigt, dass die Entwicklung zur Parität bei Parteien ohne Quoten stagniert. Zu diesem Ergebnis kommen die Historikerin Dr. Beate von Miquel vom Marie Jahoda Center for International Gender Studies der RUB und der Bochumer Politologe Dr. David H. Gehne vom Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung in einer aktuellen Erhebung.
„Vom Ziel der Parität ist NRW in den kommunalen Vertretungen damit noch ein beträchtliches Stück entfernt“, folgern von Miquel und Gehne. Sie haben die Ergebnisse einer Befragung der kommunalen Mandatsträgerinnen und -träger durch das NRW-Innenministerium aus dem Jahr 1988 verwendet und Daten des Landeswahlleiters zur Mandatsverteilung in Kreisen und kreisfreien Städten ausgewertet.