Serie Unter Druck
Dr. Inmaculada Lopez-Galilea forscht am Lehrstuhl Werkstofftechnik. © Damian Gorczany

Werkstofftechnik Der Vorteil des Arbeitens unter Druck

Wer oder was steht im Forschungsalltag unter Druck? Bei Inmaculada Lopez-Galilea sind es Metalle, zum Beispiel in Form von Turbinenschaufeln. Warum das eine gute Sache ist, erklärt sie in unserer Serie.

Der Ausdruck unter Druck (arbeiten) hat für mich nur positive Bedeutungen. Vor allem die Nutzung von hohen isostatischen Drücken bei hohen Temperaturen steigert die mechanischen Eigenschaften von Metallen, wie zum Beispiel solchen, die als Hochtemperatur-Turbinenschaufeln in Flugzeugtriebwerken weitverbreitet sind, und verlängert deren Standzeit. Zusätzlich reduziert eine Wärmebehandlung kombiniert mit dem heißisostatischen Pressen dieser metallischen Werkstoffe zum richtigen Zeitpunkt in der Verarbeitung die gesamte Wärmebehandlungszeit und somit die Herstellungskosten.

Wärmebehandlungen bei hohen Temperaturen und unter Druck führen sowohl zur Auslöschung der schädigenden und unvermeidlichen Poren, die eine Eigenheit des Herstellungsprozesses dieser Materialien sind, als auch zu einer chemischen Homogenisierung des Materials, welche notwendig für ein gutes mechanisches Verhalten ist. Schließlich kann die Anwendung einer solchen Wärmebehandlung unter Druck bereits genutzte Turbinenschaufeln zurück zu ihren ursprünglichen mechanischen Eigenschaften führen und dadurch ihre Lebensdauer verlängern, die Wiederverwendung dieser Materialien und einen geringeren Energieverbrauch begünstigen und Materialverschwendung reduzieren.

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Veröffentlicht

Donnerstag
29. April 2021
09:08 Uhr

Von

Dr. Inmaculada Lopez-Galilea

Dieser Artikel ist am 3. Mai 2021 in Rubin 1/2021 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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